AND ALSO THE TREES im Interview (Teil 1)

Wir sprechen mit And-Also-the-Trees-Mastermind Simon Huw Jones über das neue Album „Mother-of-pearl Moon“, Dinge, die nicht verschwinden, Tiefgehendes und vieles mehr.

Über den Perlmuttmond
Orkus: Das neue Album trägt den Titel „Mother-of-pearl Moon“. Wie kam es zu dem poetischen Song bzw. Titel?
Simon Huw Jones: Wie bei vielen meiner Texte kam es mir einfach in den Sinn, als ich auf Justins Gitarre reagierte. Vor ein paar Jahren habe ich an einer Idee gearbeitet, der er den Arbeitstitel „Japanese Soldier“ gegeben hatte, aber es hat nicht geklappt, also haben wir es fallen gelassen, aber solche Dinge verschwinden nicht einfach. Als ich dann dieses neue Stück hörte, hatte ich sofort das Gefühl, mich durch diese Landschaft im Fernen Osten zu bewegen, und ich muss auch ein paar Haiku-Stücke in meinem Kopf gehabt haben, denn es fügte sich einfach so zusammen. Ganz spontan. Das passiert gelegentlich, und wenn es passiert, fühlt es sich an, als hätte man mir ein unglaubliches Geschenk gemacht.

(K)ein Liebeslied
O: Nach dem stimmungsvollen Intro bleibt die Stimmung in „The Whaler“ geladen. Was ist die Geschichte dahinter?
SHJ: Auf die Gefahr hin, den Panzer der Schildkröte zu zertrümmern, um zu sehen, was drin ist … „The Whaler“ war ein Stück, das unbedingt eine Liebesballade sein wollte. – Aber das wollte ich nicht, also musste ich die Frau entfernen, was ziemlich schwierig war, und sie durch ein Schiff ersetzen. Es war Colins Klarinettenpart, der mich auf die nautische Idee brachte. Unser Schlagzeuger Paul meinte, der Klarinettenpart sei eines der englischsten Dinge, die er je gehört habe. – Was ziemlich lustig ist, wenn man bedenkt, dass Colin Franzose ist.

Tiefgehend
O: „Visions of a Stray“ ist besonders beeindruckend. Wie ist dieser Song entstanden?
SHJ: Von meiner Seite aus war es eine weitere Improvisation … Ich hatte Glück mit diesem Album. Aber Justin ist der Maestro, alle Stücke stammen aus seinen Kreationen und ohne diese gäbe es nichts. Auch Colins Beteiligung an diesem Album war extrem wichtig, denn obwohl die Stücke als „Brothers of the Trees“-Ideen begannen, also nur mit Justins Gitarren und meiner Stimme, bekamen die Songs erst eine neue Tiefe, als Colin Klavier, Klarinette und einige Retro-Synthie-Parts hinzufügte.

Baumbrüder?
O: Kannst du das noch etwas ausführen?
SHJ: Das Album begann als „Brothers of the Trees“-Album … das ist unser Live-Projekt, bei dem wir AATT-Songs so umgeschrieben haben, dass sie nur mit E-Gitarre und Stimme vorgetragen werden können. Wir waren immer offen dafür, uns mit anderen Musikern und Instrumenten zu ergänzen, aber im Wesentlichen wurde es geschaffen, damit wir überzeugend als Duo auftreten konnten. Wir merkten bald, dass Colin Ozanne uns eine sehr interessante Komponente hinzufügte, also bezog Justin ihn natürlich in das Albumprojekt ein. Als Paul dann noch einige wirklich interessante und subtile Schlagzeug- und Perkussionsinstrumente hinzufügte, war die Grenze überschritten und es musste And Also the Trees werden.

Im nächsten Teil sprechen wir mit Simon darüber, wie aus Wörtern Musik entsteht, Kopfkino und imaginären Städtebau.

Claudia Zinn-Zinnenburg

Line-up:
Simon Huw Jones – Gesang und Wörter
Justin Jones – Gitarren, Zither, Autoharp
Grant Gordon – Bass
Colin Ozanne – Klarinette, Bassklarinette, Klavier
Paul Hill – Schlagzeug, Percussion

And Also the Trees live erleben:
24. März 2024 UK-Birmingham, The Castle and Falcon
02. April 2024 BE-Namur, La Nef de l’Eglise Notre Dame d’Harscamp
03. April 2024 FR-Strasbourg, La Laiterie
04. April 2024 FR-Amiens, La Lune des Pirates
05. April 2024 FR-Limoges, Centre Culturel John Lennon
06. April 2024 FR-Paris, Le Trabendo
07. April 2024 FR-Brest, Cabaret Vauban

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Sieh Dir hier das Video zu „This Path Through the Meadow“ an:

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