Live erlebt: DARK SUMMER Open-Air
Ende Juli hatte Blutengel-Frontmann Chris Pohl zum „Dark Summer Open-Air“ ins idyllisch gelegene Wasserschloss Klaffenbach bei Chemnitz geladen. Seinem Ruf folgten Solar Fake, Dunkelsucht und die Berliner Band Pseudokrupp Project. Bei bestem – aber sehr warmen – Wetter versammelten sich die ersten Fans vor dem Schloss, wobei Schattenplätze natürlich äußerst begehrt waren. Der Schlossinnenhof mit seiner Hotelterrasse füllte sich rasch und viele Fans belagerten die beiden Merchandising-Stände, um sich vor den Konzerten schon mit begehrten Artikeln zu versorgen.
Pseudokrupp Project
Auftakt! Pseudokrupp Project betraten die Bühne und sofort wurde klar: „Party On!“, da kam Stimmung auf. Begleitet von Electro-Sound wirbelte Marty über die Bühne und es dauerte nicht lange, dann sprang der Funke auch auf das Publikum über. Mit Songs wie „Halbe Stadt“, „Du und Ich“ und „Nice to Hate You“, standen hintergründige Themen unserer Zeit im Mittelpunkt, welche auch gleichzeitig durch ihren großartigen Electro-Sound ins Ohr und die Hüften gingen. Pfeffi? Ja klar Pfeffi! Wer gut tanzt, darf auch anstoßen auf die Gesundheit und auf die Freundschaft. Die Band dachte auch an ihre Fans und so gab es eine Erfrischung für die erste Reihe im Publikum – und dazu jede Menge Spaß. Pseudokrupp Project überzeugten an diesem Abend als erste Band mit ihren eingehenden Sounds, guten Texten mit regelrechtem Tanzzwang.
Dunkelsucht
Als zweite Band des Abends standen zur Unterstützung von Blutengel die Schweizer Jungs von Dunkelsucht auf der Bühne. Ob das Zufall ist, weiß ich nicht, aber es gibt ein Interview, in dem Patrick Näf gefragt wurde, mit wem er denn gerne mal auf der Bühne stehen würde und er antwortete damals „Blutengel“. Wünsche können also doch in Erfüllung gehen. An jenem Abend als Duo – Patrick Näf hinter dem Mikrofon und Tim Lindner am Keyboard – ging es los. Wer die Band kennt weiß, dass der Schwerpunkt auf anspruchsvolle, tiefgründige Texte liegt. Gekonnt setzte Patrick die hohen und tiefen Stimmlagen ein, die sich perfekt mit dem Sound ergänzten. Überzeugen konnte Dunkelsucht sowohl mit Gesang und Sound als auch mit Atmosphäre.
Solar Fake
Klar! Knall, Rums und ab geht’s. Wer André Feller an Keyboard/Gitarre auf der Bühne bereits erlebt hat kann nachvollziehen, was ich meine. Der Auftritt wurde jedenfalls vom Publikum bereits sehnlichst erwartet. Solar Fake hüpfte also auf die Bühne und das kann man wörtlich nehmen! Mastermind Sven Friedrich singt seine Songs nicht nur, sondern präsentiert sich auch bewegungstechnisch auf hohem Niveau. Im Gepäck waren natürlich die Songs vom neuen Album „Don’t Push the Button“, wie etwa „Hurts so Bad“ oder „Nothing’s Wrong“, aber auch ältere Titel. Spür- und sichtbar bewegte die Band das Publikum während ihres Auftrittes, was auch an der kraftvollen, frischen Art von André und Sven lag, die irgendwie nie stillstehen konnten. Das motivierte, das munterte auf und öffnete einfach das Herz. Wer sich auf Solar Fakes Musik einließ, bekam ganz viel Energie zurück. So begeisterten sie das Wasserschloss und schafften einen perfekten Übergang zu Blutengel!
Blutengel
Es war so weit, das Intro lief und die Leuchtanzeige offerierte: „Heißen Sie herzlich willkommen: BLUTENGEL”. Chris Pohl und Ulrike Goldmann betraten die Bühne unter lautem Beifall und Jubel der Fans. Links und rechts der Bühne stellten sich zwei Mädels in Position, die mit zwei Fahnen das Sänger-Duo flankierten, und dann war es auch schon so weit. Mit „Der Sturm“, einer neuen Singleauskopplung von Blutengel, läutete Chris nun seinen eigenen Konzertauftritt an diesem Abend ein. Im Vorfeld des Open-Airs wurde ja immer wieder angekündigt, dass dies die einzige und letzte Fulltime-Show von Blutengel im Jahr 2024 sein wird und die Erwartungen waren daher groß. Dementsprechend wurden viele Showelemente mit Tanzeinlagen sowie Feuer, Pyrotechnik und eine riesige Setlist an diesem Abend aufgefahren.
Satte 27 Songs folgten nun, wobei natürlich Hits wie „Engelsblut“, „Dein Gott“, „Bloody Pleasure“ und „Lebe deinen Traum“ auf keinem Blutengel-Konzert fehlen durften, sonst hätte es sicher traurige Gesichter bei den treuen Fans gegeben. Im Gepäck waren auch viele neue Singleauskopplungen, die man sicher auf einem nächsten Album wiederfinden wird, und das erste Mal live gespielt wurden. Viele warteten außerdem auf einen besonderen Moment: Die erste Live-Premiere des neuen Songs „Nothing Left“ (feat. Solar Fake). Kurz vor Schluss war es dann so weit. Chris Pohl und Sven Friedrich sangen gemeinsam dieses Lied. – Was für ein emotionaler Moment. Apropos emotionale Momente: Auf einem Blutengel-Konzert gibt es haufenweise davon, Chris schüttelt sie quasi wie selbstverständlich aus dem Ärmel. Das „Dark Summer Open-Air“ machte da keine Ausnahme. So wurde einfach einem Crew-Mitglied zum Geburtstag gratuliert und das Publikum sang „Happy Birthday“, oder es bedurfte ein klein wenig Liebe und Herzlichkeit und plötzlich tauchten im Publikum Papierherzen auf, die liebevoll geschwenkt wurden, aber all das hatte eines gemein! Eine besondere Atmosphäre, die man nur auf einem Blutengel-Konzert findet. Die herzliche Art von Chris Pohl macht ihn so sympathisch, dass man immer wieder gerne auf seine Konzerte geht, und das werde ich auch beim nächsten wieder tun. Wir sehen uns daher bei einem kommenden Blutengel-Konzert wieder und bis dahin: „Lebe deinen Traum“.
Text & Photos: Marco BlackS Photography
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