Eisheilige Nacht mit SUBWAY TO SALLY, FIDDLER’S GREEN, LETZTE INSTANZ, MANNTRA: On Stage

Subway to Sally

22. Dezember 2023, Dortmund

Wer am 22. Dezember 2023 im Ruhrgebiet und Umgebung immer noch nicht so richtig in Weihnachtsstimmung war, war gut beraten, sich an diesem Nachmittag zum Phantastischen Lichterweihnachtsmarkt im Fredenbaumpark in Dortmund zu begeben. Denn dort fand eine der Eisheiligen Nächte statt. Das Line-up für diese Ausgabe bestand neben den Gastgebern Subway to Sally aus Fiddler’s Green, Letzte Instanz und Manntra und wurde bereits im Vorfeld zu Recht als Folk-Rock-Party des Jahres angekündigt. Glücklicherweise fand das kleine Festival auf der wettergeschützten Zirkuszelt-Bühne des Weihnachtsmarktes statt, so dass man zwar vollkommen durchnässt und mit schlammbedeckten Schuhen das Zelt betrat, dann aber trockenen Fußes bis zum Ende die Show genießen konnte, während es draußen weiterhin regnete.

Pünktlich um 17:15 Uhr betraten die Kroaten der Folk-Metal-Band Manntra unter tosendem Applaus die Bühne und spielten mit „Heathens“ den ersten Song des Abends. 17 Stunden waren die Jungs von Kroatien bis nach Dortmund angereist und hatten auf ihrer Fahrt jede nur erdenkliche Witterung erlebt, wie Sänger Marko zu berichten hatte, aber für diesen Auftritt habe sich alles gelohnt. Zum Stück „Barren King“ stieg das gleichnamige Bandmitglied mit gruseliger Maske auf ein Stand-up-Paddle-Board und surfte damit über die Menge. Ohne sich bei der wackeligen Angelegenheit sämtliche Knochen zu brechen, sprang er anschließend wieder auf die Bühne, um den Auftritt fortzusetzen. Manntra gewannen an diesem Abend sicher viele neue Fans.

Als Nächstes folgte die Letzte Instanz. Seit Jahren fester Bestandteil der schwarzen Szene und, wie sie selbst sagten, große Subway-to-Sally-Fans. Daher war es nur logisch, dass sie der Einladung zur Eisheiligen Nacht ebenfalls nachkamen. Mit im Gepäck Sockenpuppe Renate, die zu „Mein Todestag“ auch kräftig mitsang. Sänger Holly Loose erzählte, er habe bereits auf der Waldorfschule so schlecht tanzen können, dass dies bei der Eurythmie regelmäßig für Verwirrung gesorgt habe, allerdings sei es wichtiger, viel statt gut zu tanzen. Ob „gut“ liegt ja im Auge des Betrachters, aber vor allem „viel“ tanzten er und das gesamte Auditorium dann auch bis zum letzten Song „Noch einmal“.

Für diejenigen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht verschwitzt genug waren, wurde es Zeit für den Co-Headliner der Eisheiligen Nacht: Fiddler’s Green. Irish Speedfolk in Perfektion. Selbst in der ersten Reihe wurde ausgelassen zu Stücken wie „Bottoms up“ oder „Perfect Gang“ getanzt, obwohl es so voll war, dass dafür kaum Platz war. Ballons wurden ins Publikum geworfen und freudig immer wieder in die Luft zurückgeschubst. Es war eine ausgelassene Party – inklusive Rentieren, die Fahnen schwangen und Rentier Rudolph, das mit einem Schlauchboot durch die Feiernden schipperte und Süßigkeiten in die Menge warf.

Direkt zum Intro und zu „Schneekönigin“ ließen Subway to Sally es von der Zeltdecke schneien und verwandelten den Ort des Geschehens in ein winterliches Wunderland. Das Glitzeroutfit von Violinistin Ally tat sein Übriges. Selbst die Absätze ihrer Stiefel glitzerten weihnachtlich. Die Songs waren sehr gut ausgewählt. Unter anderem wurde „Eisblumen“ bis in die letzte Reihe mitgesungen und fehlen durfte natürlich nicht das „Kleid aus Rosen“, bei dem Sänger Eric Fish eine Rose zerfledderte. Zu „Eisheilige Nacht“ schneite es abermals und zum „Veitstanz“ wurden alle Bands des Abends zum gemeinsamen Feiern auf die Bretter geholt. Den Abschluss bildete das allseits beliebte Lied „Räuber“, bei dem sich die Band Weihnachtsmützen aufgesetzt hatte – für Ally natürlich mit viel Glitzer.

So wurden wir alle nach einem gelungenen Abend in die verregnete Nacht entlassen, wo der eine oder andere Glühwein schon auf uns wartete.

Text: Fabienne Wiedmann
Fotos: blende666

Setlist Manntra:
„Heathens“ • „Morana“ • „Ori Ori“ • „Barren King“ • „Shadows“ • „Nightmare“

Setlist Letzte Instanz:
„Intro/Ehrenwort“ • „Entzündet die Feuer“ • „Medley: Geigenschüler, Egotrip, Mein Todestag“ • „Wir sind eins“ • „Finsternis“ • „Komm“ • „All I Want for Christmas“ • „Rapunzel“ • „Noch einmal“

Setlist Fiddler’s Green:
„A Night in Dublin“ • „Shanghaied in Portsmouth“ • „Bottoms up“ • „Perfect Gang“ • „The Bog“ • „Greens and Fellows“ • „Tobi Solo“ • „Galway Girl“ • „One Fine Day“ • „Down“ • „Mrs. Mc Grath“ • „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ • „A Good Old Irish Bar“ • „Yindy“ • „Victor“ • „Pat Murphy“

Setlist Subway to Sally:
„Intro“ “ • „Schneekönigin“ • „Was ihr wollt“ • „Leinen los“ • „Alles, was das Herz will“ • „Eisblumen“ • „Weit ist das Meer“ • „Auf dem Hügel“ • „Henkersbraut“ • „Falscher Heiland“ • „Das Rätsel II“ • „ Ihr kriegt uns nie“ • „Kleid aus Rosen“ • „Eisheilige Nacht“ • „Sieben“ • „Tanz auf dem Vulkan“ • „Veitstanz“ • „Räuber“