So war es bei PROJECT PITCHFORK

1. November 2024, Leipzig, Felsenkeller

Der dritte Tour-Stopp der Band fand im LeipzigerFelsenkeller statt und zur Freude von Project Pitchfork war das Haus komplett ausverkauft. Keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit, doch sicher ein beflügelndes Gefühl für Peter Spilles und Bandkollegen, aber natürlich auch für Beyond Obsession, die Support-Band des Abends. Da darf man doch auch einmal zu Recht stolz sein.

Schon früh versammelten sich die ersten Konzertbesucher vor dem Eingang und bis zum Einlass wurde die Schlange schier endlos lang. Drinnen angekommen füllte es sich zunehmend und ein Gewusel am Merch-Stand begann, um sich vor Beginn noch mit den wichtigsten Fan-Utensilien einzudecken. Das gehört doch einfach immer dazu, oder?

Doch zu Beginn eine Durchsage von der Bühne! Alle schauten sich verwundert an, eine Ansagerin verkündete, dass Frau X, so nennen wir sie einmal, sich bitte auf der Bühne melden solle. Was dann folgte, ist an Romantik wohl kaum zu überbieten und sicherlich für die Betroffenen eine schöne bleibende Erinnerung. Ein Heiratsantrag mitten auf einer Bühne vor fast 2.000 Menschen in Leipzig muss man sich erst einmal trauen. Glückwunsch!

Beyond Obsession eröffneten anschließend den Abend und das Duo Nils Upahl (Gesang) und Marco Bartz (Keyboard), welche sich seit 2013 dem Synth-Pop verschrieben haben, verstanden es vortrefflich, das Publikum mit ihren frischen Songs und sympathischen Live-Präsenz zu unterhalten. Nils erkundigte sich dennoch zwischendurch immer wieder zaghaft: „Gefällt es euch? – Wir sind Beyond Obsession!“ Bei so viel Bescheidenheit könnte man die beiden nur knuddeln, oder? Dabei sind es gerade Stücke wie „On My Way“, „Kings of Ashes“ oder „Speaking of a Devil“, die der Band ihren einzigartigen Stellenwert in der Szene festigen und die besondere Stimme von Sänger Nils ist dabei der perfekte Part. Beyond Obsession konnten an dem Abend überzeugen, nicht zuletzt aufgrund der emotionalen Tiefe, die in jedem Live-Auftritt der Band steckt. Dadurch wird jeder Song etwas Besonderes.

Dass die Live Auftritte von Project Pitchfork schon immer sehr polarisierend und mit energiegeladenen Rhythmen sowie einer starken Lichtshow untermauert das Publikum mit seinen Elektrobeats mitreißt, ist schon immer ein garantiertes Highlight der letzten Shows gewesen. Erwarten wir daher eine Veränderung bei den Shows der „Elysium“-Tour? Wohl kaum, im Gegenteil, Peter Spilles übertraf sich mit der aktuellen Tour einmal mehr selbst und setzte einen neuen Maßstab seiner Liveshows. Schon alleine die Setlist ließ einem den Mund offen stehenlassen vor Staunen. – Würde Peter doch im Verlauf des Konzertes tatsächlich 26 Songs mit zwei Zugaben an diesem Abend präsentieren.

Besonders beeindruckend kann erwähnt werden, dass er viele ältere Songs, die schon lange nicht mehr live dargeboten wurden wie etwa „Steelrose“, spielte, mit denen wohl in Leipzig niemand gerechnet hatte. Auch für viel Freude beim Publikum und als Bereicherung des Abends wechselte Waik Schöner ursprünglich gerade noch am Keyboard plötzlich zur Gitarre und tanzte zusammen mit Peter über die Bühne. Dabei das erste Mal auf der Bühne Sue die jetzt für einige Zeit des Abends das Keyboard übernahm. Unvergessen danach auch ihr Duett zusammen mit Peter, das besonders berührte.

Neben dem Fotografieren stand ich an dem Abend oft rechts von der Bühne und habe mir viel Zeit zum Beobachten genommen, während ich einfach nur begeistert war. Project Pitchfork in Höchstform bekam man an dem Abend geboten. So ist das eben, wenn eine Band mit vollem Herzen dabei ist.

Text & Photos: Marco BlackS Photography

Setlist:
„ Revolution Now“ • „Conjure“ • „Timekiller“ • „K.N.K.A“ • „Requiem“ • „Titanes“ • „Acid Ocean Rmx“ • „An End“ • „Melancholia“ • „B-Diamond/See Him Running“ • „Souls“ • „Longing“ • „Rain“ • „I Am“ • „Endless“ • „Infinity“ • „Island“ • „Endzeit“ • „Beholder“ ••• „Mine“ • „God God Wrote“ • „Ascension RMX“ • „Unity“••• „B-Stained RMX“ • „Steelrose“ • “Final Words“ • „Rescue“