So war es bei SEPULTURA

16. November 2024, München, Zenith (Bericht)
19. November 2024 Leipzig, Haus Auensee (Photos)

Zurück zu den Wurzeln

Pünktlich zum 40-Jährigen ist Schluss. Noch ein letztes Mal machen die Thrash-Metal-Veteranen von Sepultura mit ihrer „Celebrating Life Through Death“-Tour Halt in München. Über 6.000 Menschen versammelten sich im ausverkauften Zenith im Norden der Stadt, um nochmal sämtliche Kracher der Brasilianer um die Ohren gehauen zu bekommen.

Nachdem bereits die hochkarätigen Vorbands Jesus Piece, Obituary und Jinjer die Menge zum Kochen brachten, war es Zeit für Sepultura. Wie es sich gehört, liefen als Eröffnung der Black-Sabbath-Klassiker „War Pigs“ und „Policia“ der brasilianischen Rockband Titãs vom Band, ehe das Quartett, bestehend aus Gitarrist Andreas Kisser, Sänger Derrick Green, Bassist Paulo Jr. und dem neuen Schlagzeuger Greyson Nekrutman, die Bühne betrat. Direkt ging es furios mit „Refuse/Resist“ los. Ein riesiger Banner mit zwei Amazonas-Stammeshäuptlingen, der die Bühne während des ersten Songs kleidete, wurde zum zweiten Lied entfernt und enthüllte einen riesigen Bildschirm. Auf dieser Videowand wurde der Auftritt mit beeindruckenden Bildern, Animationen und effektuntermalten Livemitschnitten unterstützt, was den Songs noch mehr Leben und Tiefe gab.

So ging es für die fast komplett in Schwarz gekleidete Menge – gelegentliche Ausreißer waren lediglich die brasilianischen Farben Gelb und Grün – auf eine nahezu zwei Stunden dauernde Zeitreise quer durch die Geschichte und die Alben dieser stilprägenden Band. Alte Hits, wie „Troops of Doom“ vom 1987 erschienenen Album „Schizophrenia“ bis hin zu „Means to an End“ von der letzten Veröffentlichung „Quadra“, über zeitlose Klassiker wie „Choke“, „Territory“ und „Arise“ wurden zum besten gegeben. Ein besonderes Highlight war die Performance des stark von der traditionellen Musik brasilianischer Ureinwohner-Stämme inspirierten Songs „Kaiowas“. Ein dutzend Fans, sowie Mitglieder der vorherigen Bands des Abends – etwa Jinjer-Schlagzeuger Wlad Ulassewytsch – durften ganz im Geiste der Stammesverbrüderung die Drumsticks schwingen und auf mehrere zusätzliche Trommeln eindreschen.

Seinen feierlichen Abschluss fand der grandiose Auftritt mit den unsterblichen Krachern „Rattamahatta“ und „Roots Bloody Roots“. Noch bevor die letzten Töne verklungen waren, waren sich alle im Saal einig: Hier hat sich gerade eine der größten Metal-Bands der Geschichte gebührend von seinen deutschen Fans verabschiedet.

Text: Michael Schille
Photos: Stefan Otto

Setlist:
„Refuse/Resist“ • „Territory“ • „Slave New World“ • „Phantom Self“ • „Attitude“ • „Means to an End“ • „Kairos“ • „Corrupted“ • „Guardians of Earth“ • „Choke“ • „False“ • „Escape to the Void“ • „Kaiowas“ • „Dead Embryotic Cells“ • „Agony of Defeat“ • „Orgasmatron“ (Motörhead-Cover) • „Troops of Doom“ • „Inner Self“ • „Arise“ • „Rattamahatta“ • „Roots Bloody Roots“

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