SILENCE IS SPOKEN im Interview

„Nichts war wirklich einfach…“

2 Fakten:
• Silence Is Spoken wurde 2005 gegründet.
• Die Haupteinflüsse der Italiener sind Alice in Chains, Tool, Soundgarden, Black Sabbath und Pink Floyd.

Und aus diesem Potpourri aus verschiedenen Einflüssen gelingt es den Italienern, eine ganz eigenen Sound zu bilden, der sich zwischen Grunge und Industrial bewegt. Wir sprechen mit Silence Is Spoken über ihr drittes Album „11“, den damit verbundenen Herausforderungen, Hirn auf Eis, vielsagender Stille und vieles mehr.

Orkus: Beginnen wir mit dem Anfang: Was war der Antriebsmotor zur Bandgründung?
Alessandro Curradi: Alles entspringt dem Wunsch, neben guter Musik auch Werte wie Freundschaft, Brüderlichkeit und Familie zu teilen. Schließlich haben wir uns immer die „Silence Family“ genannt.

Stille
O: Und wie kam es zu dem Bandnamen?
Lorenzo Panchetti: Der Name entstand aus einer visuellen Sichtweise heraus, um die Stille mit der gesprochenen Stimme der wahren Information zu füllen und somit der internationalen Medienpropaganda der Regierung entgegenzuwirken. Die Stille wird von den Menschen gesprochen.

11
O: Bleiben wir beim Thema „Namen“: Warum passt „11“ perfekt als Albumtitel?
Samuele Camiciottoli: Die Zahl Elf, die als erste Meisterzahl gilt, bringt eine Botschaft von starker Veränderung nach der Reifung und dem bewussten Einsatz von großer Kraft mit sich. Die Elf steht für den Weg, das Ziel. Das Konzept der Kraft, die auf Veränderung abzielt, findet sich in jedem Song wieder. Es wird oft mit wechselnden Merkmalen maskiert, die Symbolik regiert und die Interpretationsmöglichkeiten sind vielfältig und für den Hörer greifbar.

Hirn auf Eis?
O:
Das Albumcover ist auch toll geworden! Was ist das, eine Art … Gehirn in Eis?
SC: Es ist das Bild eines gefrorenen Gehirns. Ein ganz besonderes Foto, aufgenommen von Leonardo Pasquinelli von Officine Fotografiche. Die Idee wurde sofort nach der Betrachtung des Bildes geboren. Im Booklet des Albums gibt es noch weitere sehr starke Bilder aus demselben Set, in die wir uns sofort verliebt haben, als wir sie sahen. Man kann denken, dass das Bild ein Einfrieren in einer statischen, dauerhaften Form darstellt, oder dass es ein Moment eines Prozesses ist, der in Richtung Einfrieren oder Auftauen geht. Es liegt an dem Hörer, den Schlüssel zum Verständnis zu finden, wo die Zeitachse in diesem Prozess zu platzieren ist.

Silence Is Spoken Cover

Herausfordernd
O: Dahinter verbirgt sich ein nachdenkliches, aber auch großartig rockiges Album. Was war die größte Herausforderung während der Arbeit?
AC: Dieses letzte Album war ein Prozess, der ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen hat. Nicht so sehr wegen der Entstehung der Songs, sondern wegen verschiedener Unwägbarkeiten innerhalb der Band, die die Fertigstellung des Werkes ein wenig verlangsamten. Die ersten Aufnahmen von „11“ wurden Anfang 2019 gemacht, während die Fertigstellung des Werks mit den letzten Aufnahmen der Synths, dem Mix und dem Mastering auf Ende 2020 gelegt werden kann. In der Mitte, wie wir wissen, gab es zusätzlich zu unseren eigenen Angelegenheite, auch solche auf globaler Ebene, die alles nochmal in die Länge gezogen hatten (wir hatten viele Änderungen in der Besetzung, zum Beispiel, und die Covid-Lockdowns in der Mitte). Nichts war wirklich einfach, aber wir sind sehr zufrieden mit diesem Album.

Klangwände
O:
Besonders begeistert hat mich der „War ABC Song“. Was ist die Entstehungsgeschichte dahinter?
LP: Musikalisch ist er 2015 entstanden, mit den Bass-Riffs und Schlagzeug-Parts. Normalerweise entstehen unsere Stücke alle aus dem rhythmischen Teil. So entsteht die „rohe“ Struktur, die dann durch die Gitarren (die im Allgemeinen, zumindest in den härteren Teilen, genau den Linien des Basses folgen und so eine Klangwand erzeugen), durch die Stimmen, Synthesizer oder das Klavier vervollständigt und „gefärbt“ wird, und zwar nach einem Prozess, der eng mit den Gefühlen eines jeden von uns verbunden ist. Samuele hat mit den Texten und seinen Gesangslinien perfekt ergänzt, was wir im Kopf hatten.

Innere Revolution?
O:
Inspiriert vom gleichnamigen Song: Inwieweit fühlt sich die heutige Welt wie Orwells „1984“ an?
AC: Ich würde sagen, leider in vielerlei Hinsicht. Es genügt, aus dem Fenster zu schauen und zu beobachten, was sich vor unseren Augen abspielt, um zu erkennen, dass Orwell fast eine Vorahnung hatte. Es muss jedoch gesagt werden, dass nicht alles so dramatisch ist. Wie die großen Meister sagen, ist die einzige Revolution, die jeder von uns erreichen kann und die folglich die Welt, in der wir leben, verbessert, die innere. Konzentrieren wir uns also in der Zwischenzeit auf diese.

Introspektiv
O:
Das Album „11“ endet unglaublich stark mit dem neunminütigen Stück „Genesis 19 24“. Wie ist das zustande gekommen? Und wo liegen die Vor- und Nachteile für euch bei einem so episch langen Song?
AC: Auch in diesem Fall ist alles spontan entstanden. Wir haben nicht über irgendwelche Vor- oder Nachteile nachgedacht. Wir glauben, dass es ein Stück ist, das unser Album gut zusammenfasst, da es sich von den härtesten Klängen bewegt, um sich dann in einer ergreifenden Melodie aufzulösen, bei der der introspektive Teil des Hörers deutlich aktiviert wird. Natürlich ist es nicht einfach, es im Radio zu spielen, wenn man die Dauer bedenkt, aber es ist okay!

Denker und Forscher
O:
Was macht ihr, wenn ihr nicht an eurer Musik arbeitet?
Marco Brentazzoli: Wir sind Menschen, die verschiedene Berufe ausüben und viele Leidenschaften haben, neben der Musik. Sagen wir mal, die Gemeinsamkeit ist die Forschung im esoterischen Bereich, wenn man das so sagen kann, frei von jeglicher Konditionierung, Etikettierung oder Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Wir sind freie und unabhängige Denker und Forscher.

Überraschungen
O:
Wie sieht es mit euren Zukunftsplänen aus?
SC: Wir arbeiten bereits an verschiedenen neuen Songs, im Moment treiben wir den rein musikalischen Teil voran. Wenn wir dann mit den Texten fertig sind, werden wir gemeinsam herausfinden, ob es ein weiteres Konzeptalbum wird oder nicht. Wir folgen dem Fluss und manchmal kommen auch Überraschungen auf uns zu.

Claudia Zinn-Zinnenburg

Line-up:
Samuele Camiciottoli – Gesang
Alessandro Curradi – Bass, Piano, Synths, Hintergrundgesang
Marco Brentazzoli – Gitarre
Lorenzo Panchetti – Schlagzeug, Perkussion und Synth

Genieße den Videoclip zu „A Good God“ hier:

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