So war es beim SUMMER BREEZE (2/2) mit WARDRUNA, TARJA & MARK HIETALA, PRIMORDIAL, HARAKIRI FOR THE SKY u.v.m.

13.–16. August 2025, Dinkelsbühl
Das Summer Breeze 2025 bot wieder ein energetisches und abwechslungsreiches Line-up und sorgte neben der perfekten Organisation für etliche glückliche Momente bei den knapp 45.000 Fans. Im ersten Teil sprachen wir unter anderem über die Auftritte von ASP, Within Temptation, In Extremo, Dimmu Borgir u.v.m. Du kannst den Bericht hier nachlesen.
Nach der erneuten heißen Nacht begann der Freitag sehr schwül-warm und drückend, was bei etlichen Besuchern auf den Kreislauf schlug. Zum Glück war in allen Tagen die Hilfsbereitschaft der Fans und Mitarbeiter überragend, und man passte sehr gut auf alle auf. Am frühen Nachmittag kam es zu einem starken Unwetter, das mit etwas Starkregen über das Festivalgelände hereinbrach. Außer einigen neuen Biotopen verkraftete der gesamte Boden den Regen jedoch gut, und die Konzerte gingen ohne Unterbrechung weiter – mit etwas weniger Hitze und Staub. Hämaton sorgten mit einem emotionalen Konzert in Gedenken an West, der vor zwei Jahren verstarb. Das Publikum hielt zu Tausenden ein Bild des damaligen Bassisten hoch und feierte sein Andenken mit einer übermenschlichen Energie im Pit. Blind Guardian legte abschließend nach und entführte uns nach Mittelerde. Hansi Kürsch wirkte stimmlich zwar etwas angeschlagen, konnte den Abend jedoch tapfer meistern. Zudem sang das Publikum laut und textsicher mit, sodass die Bühne zwischenzeitlich in den Hintergrund rückte. Eine kurze Abendentspannung folgte mit Wardruna. Ihre epischen Wikingergesänge ließen das Summer Breeze andächtig in der lauen Sommerluft lauschen und überzeugten mit epischem Soundgewand und Gesangskunst. Die Alternative wartete auf der T-Stage, wo zunächst Obituary mit ihrem kraftvollen Sound die Fans forderten, bevor Harakiri for the Sky mit ihrer düsteren Atmosphäre und intensiven Klängen den Abend ruhig, aber eindrucksvoll abschlossen.
Der Samstag war, zum Glück aller Anwesenden, deutlich kühler, auch wenn sich neue Unwetter bereits ankündigten, die das Summer Breeze dann aber zum Glück nicht erreichten. Fiddler’s Green ließen auf der Main Stage die Geigen spielen, und das Breeze feierte munter in den letzten Tag hinein. Die Stimmung war trotz der letzten heißen Höllentage blendend, und das merkte die Band ab der ersten Minute. Bei Tarja & Marko Hietala bekamen wir zunächst nur Tarja solo zu hören. Erst in der Mitte des Sets stieß Marko hinzu und ließ alte Nightwish-Nostalgie wieder aufleben, als die beiden einige Songs im Duett zum Besten gaben. Beast in Black hielten die Stimmung mit ihrem Power Metal weiter hoch und sorgten für massive Stimmung auf dem Infield. Gesangsstark waren dabei sowohl die Band als auch das Publikum.
Machine Head folgte als Headliner, und der folgende Auftritt war so mitreißend wie ein Sturm, der alles mit sich riss. Die Band wirkte dermaßen motiviert, dass es schon ungeheuerlich wirkte. Wahrscheinlich waren die Jahrzehnte der Metal-Energie vom Platz auf Rob Flynn übergegangen. Der Auftritt ließ keine Wünsche offen und endete im kompletten Feuerwerk über der Main Stage. Auf der T-Stage sorgten Primordial mit ihrem Pagan-Metal für die passenden Gänsehautmomente und füllten am späten Abend noch das Infield. Für die Nachtschwärmer ging es mit Die Apokalyptischen Reiter weiter, die mit viel Pyro die letzte Energie aus den Fans kitzelten. Wer in den letzten Tagen noch nicht genug Musik bekommen hatte, hatte nun nur noch eine Chance: Cypecore. Durch die späte Uhrzeit – es war bereits nach 2 Uhr nachts – kam die Bühnenshow so gut wie bei keiner anderen Band zur Geltung. Die plötzliche Stille nach dem Auftritt unterstrich das postapokalyptische Thema der Band perfekt, wenn auch etwas ungewollt.
Man muss den Hut ziehen vor den Machern des Summer Breeze: Wie immer gab es bei der tadellosen Organisation kaum Kritikpunkte. Die 45.000 Fans konnten bei brutaler Hitze sicher und ausgelassen feiern, und es gab keine merklichen Schwierigkeiten im Festivalablauf. Insbesondere die Hilfsbereitschaft aller Anwesenden war in den Tagen enorm groß. Genau dies ist der Grund, warum das Summer Breeze mittlerweile zu den qualitativ besten Festivals in Europa zählt. – Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr! (Text: Birger Treimer)
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