So war das WASTELAND Summerfest 2024

Coffee-Shops, Fahrräder und Fetisch

Die niederländische Metropole Amsterdam ist vor allem bekannt für Fahrräder, Wassergräben und Coffee-Shops. Aber ebenso Menschen, die sich zur Sub- und Fetischkultur hingezogen fühlen, finden in Amsterdam ihren Platz. Nicht umsonst zählt die hier ansässige „Wasteland Party“, auch schon bezeichnet als „Cirque du Soleil versus Marquis de Sade“, seit 1994 zu einer der größten und bekanntesten Fetischpartys der Welt. Im Jahr 2017 entstand das erste Summerfest – eine Verbindung von post-apokalyptischer Thematik, Fetisch und elektronischer Musik. Austragungsort der Feierlichkeit am 06. Juli diesen Jahres war nun wiederholt das Kaap Amsterdam. Ein Stadtstrand am IJ-Ufer mit rauer Aussicht, einem Restaurant mit Terrasse und viel Platz.

Post-apokalyptisches Wetter?

Wie auf jeder Fetischparty ist auch hier die Volljährigkeit und der Dresscode bindend. Die Veranstalter bestehen aufgrund des sandigen Untergrundes zwar nicht auf High Heels und aufgrund den wenig sommerlichen Temperaturen ist tatsächlich auch Stoff erlaubt, aber alles muss einen post-apokalyptischen Touch haben und man sollte versuchen seinen persönlichen Fetisch zum Ausdruck zu bringen. Daher sind natürlich auch die typischen „3 L“ gerne gesehen: Lack, Leder, Latex. Trotz passendem Endzeit-Wetter und immer wiederkehrenden Fragen, ob es nicht doch noch kurzfristig abgesagt werden müsste, konnte das eintägige Festival trotz den ständig auftretenden Sturm und dem Starkregen beginnen. Hatte man es an den sogenannten „Doorbitches“, die den strengen Dresscode kontrollieren, vorbei geschafft, konnte man entweder erst seine Taschen und sonstige störende Anhängsel in einem der vielen Schließfächer verstauen oder sich direkt ins Gewusel stürzen.

Atmosphäre

Ein riesiges Zirkuszelt als Tanzfläche mit Bühne für diverse DJs und Performances wie beispielsweise Feuershows, Container, die als weitere Tanzmöglichkeit oder als „Play Area“ für diejenigen dienten, die sich lustvoll austoben wollten, und zahlreiche kunstvolle Stahlkonstruktionen, welche zum Teil Feuer spuckten, sowie Endzeitartige Fahrzeuge prägten das Bild des Geländes. Kleinere Zelte, in denen man sich zwischendurch massieren lassen, oder bei verschiedenen in der Szene bekannten Designern shoppen konnte, sorgten für ruhige und trockene Momente. Das kleine Restaurant bot zusätzlich Raum für Tanzwütige, da es kurzerhand ebenfalls zur Disko umgestaltet wurde. Eine weitere Bühne mit wechselnden renommierten DJs und Shows befand sich draußen hinter dem Zirkuszelt, vor der während der doch immer wieder mal auftretenden sonnigen Sequenzen ausgelassen getanzt wurde. Für das leibliche Wohl standen einige Food-Trucks mit allerlei Köstlichkeiten und natürlich ausreichende Getränkestände bereit.

Wasteland total

Doch auch hier machten die Gäste die Stimmung und die Party. Mit viel Liebe zum Detail stellten sie sich teilweise Wochen und Monate vor dem Summerfest fantasievolle Outfits zusammen. Viele angelehnt an die „Mad Max“-Filme. Manchmal so aufwändig, dass man kein Gesicht mehr erkennen konnte. Vor allem bei Mitgliedern der „Wasteland Warriors“, die vereinzelt bis an die Zähne bewaffnet auftraten. Zum Glück alles nicht ganz echt. Trotz der Wetterverhältnisse gelang an diesem Tag ein gelungenes Wasteland Summerfest mit vielen tollen Eindrücken, guter Stimmung der Besucher und erinnerungswürdigen Erlebnissen. Der Appell der Veranstalter: „Tanzt, als gäbe es kein Morgen“, wurde vollends erfüllt.

Text: Fabienne Wiedmann
Photos: blende666

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