PINK: On Stage

21.07.2024, Mönchengladbach, Borussia-Park
Nachdem die Hitze in den letzten Tagen den Menschen ordentlich zugesetzt hatte, machte das Wetter heute eine kleine Verschnaufpause, die Temperaturen gingen auf angenehme Werte zurück und kleinere Schauer gingen am Niederrhein darnieder. Doch keine Sorge, die Hitze sollte noch einmal wiederkommen. Nachdem Gayle und The Script schon einmal langsam vorgefühlt hatten, stieg das innere Thermometer um Punkt 21:00 Uhr explosionsartig an. Pink begrüßte das Publikum in Max Headroom Comic-Manier über die Videoscreens im Borussia-Park.
No Fillers, just Killers
Schon beim Opener „Get This Party Started“ wurde voll aufgefahren, Pink erschien im sich öffnenden Mund an der Decke der bunten Bühne und schwebte, sich drehend, gen Boden. Das Publikum feierte mit ohrenbetäubendem Lärm und von nun an hagte förmlich ein optisches, athletisches und musikalisches Highlight das nächste. Die Show machte ihrem Motto „Summer Carnival“ bei angenehmen 20 Grad wahrlich alle Ehre, es ging mit vielen Outfitwechseln bunt zu und auch wenn man längst weiß, was für ein Weltstar Pink ist, so war man doch sehr schnell überrascht angesichts der dargebotenen Flut an Hits.

Geschenke, Geschenke, Geschenke
So viel Engagement musste natürlich belohnt werden und so erhielt Pink nach „Who Knew“ ein erstes Geschenk, das als ein selbst gehäkelter Frosch seinen Weg auf die Bühne fand, und das die sympathische Sängerin dazu veranlasste, sich mit vielen Luftküssen zu bedanken. Doch dies sollte nicht das letzte Geschenk für die 44-jährige bleiben. Immer wieder gab es kleine Aufmerksamkeiten und jede einzelne wurde von ihr sympathisch kommentiert. Besonders groß war die Freude bei einer Packung Tim Tam Kekse aus ihrer Heimat, denn wie sie scherzhaft anmerkte, könne sie diese auf Tour genüsslich selbst verspeisen, denn sie habe auf Tour Security dabei, die die süßen Speisen vor ihren Kindern schützen.
Grüße nach Düsseldorf
Mit etwas Zucker gestärkt wurde dann ein kleiner Gruß in die Landeshauptstadt gesendet. Pink stimmt „Yellow“ von Coldplay an, denn die Zuschauer hätten heute auch bei Coldplay in Düsseldorf sein können und sie wollte ja nicht, dass wir irgendetwas verpassen. So zeigte sich Pink in dieser Phase zunächst von ihrer emotionalen, lieblichen Seite, bevor im direkten Anschluss an „Just Like Fire“ beim Pat-Benatar-Cover „Heartbreaker“ mit Gitarren und Feuer ordentlich abgerockt wurde.
Karma schlägt zu
Weitaus ruhiger ging es mit einigen Akustiknummern weiter, aber auch das countryeske „I Am Here“, als Pinks Wohlfühlsong war mit von der Partie und passend dazu schlug Karma mit einer Jacke als weiterem Geschenk zu – so ist es wohl, wenn man so viele Menschen mit einer Performance gleichzeitig glücklich macht. Und diesen Frohsinn konnte man sodann auch gleich gemeinsam mit dem 4-Non-Blondes-Cover „What‘s Up“ zelebrieren, bei dem das gesamte Rund aus knapp 43.000 Kehlen lautstark mitsang und sich in den Armen lag.
Das große Finale
Düster untermalt begann die heiße Phase des heutigen Abends. Zu „Try“ stieg Pink erneut in die Luft. Zur Akrobatik durfte nun wieder, wie beim Titelsong ihres aktuellen Albums „Trustfall“, getanzt werden. Die Band wurde zu „Blow Me (One Last Kiss)“ vorgestellt, ihre Tänzerinnen und Tänzer folgten (un)passenderweise zu „Never Gonna Dance Again“, bevor nun das große Finale eingeläutet wurde, welches natürlich „So What“ und einem weiteren Showhighlight vorbehalten ist. Und so schwebte das amerikanische Energiebündel als krönendem Abschluss nun komplett über unseren Köpfen durch den Borussia Park, bevor die Show zu einem Konfettiregen nach knapp zwei Stunden und mit zigtausenden strahlenden Gesichtern zu Ende ging.

Ein Licht in dunklen Zeiten
Pink hat auch im Borussia Park Mönchengladbach erneut unter Beweis gestellt, was für eine absolute Ausnahmekünstlerin sie ist, die wie keine Zweite Show, Athletik und starke Songs vermischt und diesen bunten Cocktail mit einer strahlenden Empathie rüberbringt, die ihresgleichen sucht. Sie schaffte es selbst in einem solch großen Stadion eine Verbindung und Nähe zu ihren Fans aufzubauen, wie dies nur wenige können und nahm sich dabei sogar immer wieder Zeit für Autogramme oder direkte, freundliche Worte für ihre Fans.
Setlist PINK:
“Get the Party Started” • „Raise Your Glass” • „Who Knew” • „Just Like a Pill” • „What About Us (dance remix)” • „Turbulence” • „God Is a DJ” • „Make You Feel My Love (Bob Dylan cover)” • „Just Give Me a Reason” • „F**kin‘ Perfect” • „Just Like Fire / Heartbreaker (Pat Benatar cover)” • „Please Don’t Leave Me (Acoustic)” • „Don’t Let Me Get Me (Acoustic)” • „When I Get There” • „I Am Here” • „What’s Up? (4 Non Blondes cover)” • „Try” • „TRUSTFALL” • „Blow Me (One Last Kiss)” • „Never Gonna Not Dance Again” ••• „So What”
Text & Photos: Michael Gamon

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