ALL FOR METAL: „Leder, Nieten, Rüstungen und höchste Töne“

Tim „Tetzel“ Schmidt (Asenblut) und Antonio Calanna (ehem. DeVicious) stecken hinter All for Metal. In ihrem Debüt „Legends“ zollt das deutsch-italienische Projekt dem Heavy Metal und speziell Manowar Tribut. Wir sprechen mit Tetzel über die Bandgründung und warum ein bisschen altmodische Klischees vielleicht doch ganz gut sind.

Prägende Alben:
Amon Amarth – „Versus the World“ (2002) – Dadurch habe ich Melodic Death Metal lieben gelernt.
Blind Guardian – „Somewhere Far Beyond“ (1992) – Eine Fantasiereise, die ihres gleichen sucht.
Nightwish – „Wishmaster“ (2000) –Wohl meine ersten Berührungspunkte mit Metal überhaupt!

Orkus: Was war der Anlass, All for Metal zu gründen?
Tetzel: All for Metal wurde als Idee im Frühjahr 2021 geboren, als klar war, dass es wohl noch eine ganze Weile keine Liveshows geben würde. Zu dem Zeitpunkt habe ich schon eine Zeit lang klassischen Gesangsunterricht genommen – nach 15 Jahren Extreme Metal wurde es wohl Zeit – und wollte daraus dann auch etwas machen. Der Kontakt zu Antonio kam dann schnell über Instagram zustande und nach erstem Brainstormen ging es zu Jochen Richert (AFM) und die Grundidee stand.

O: War der Bandname von Anfang an klar? Was bedeutet Metal für euch?
T: Der Bandname entstand tatsächlich relativ spät. Wir hatten einige Platzhalter und Konzeptnamen, die unsere Musikrichtung widerspiegeln sollten, allerdings hat nichts den Nagel so auf den Kopf getroffen wie All for Metal. Metal ist für uns Leidenschaft. Harte Riffs, schnelle Drums und ein Wir-Gefühl – spätestens wenn man alte und neue Freunde auf Konzerten trifft und bei einem Bierchen die Hymnen der alten und neuen Helden feiert. Metal ist Musik, Freude und Bewegung und doch so viel mehr als die Summe seiner Teile!

O: Inwiefern hattet ihr keine Scheu davor, auch Klischees aufzugreifen? Oder war das vielleicht sogar besonders wichtig?
T: Diese Klischees sind ja nicht ohne Grund entstanden. Leder, Nieten, Rüstungen und höchste Töne, Ohrwurmzeilen und eine fette Show sind sicherlich Klischee, aber auch verdammt cool und machen einfach unheimlich viel Spaß. Das mag ein wenig altmodisch wirken und dem Jeans- und T-Shirt-Avantgarde-Post-Black-Metal-Fan nicht gefallen, aber am Ende des Tages kann man sich auch zurückbesinnen auf das, was dieses Genre geprägt hat. Wir wollen all das feiern und weitertragen – auch kommende Generationen sollen die Freude im Metal finden und bei allem Ernst des Lebens ein Augenzwinkern beibehalten.

O: Bereits im Titelsong wird stilecht auf einen Amboss geschlagen. Auf einen echten? Wo kriegt man heutzutage noch Ambosse her?
T: Wie im Video zu sehen, wurde auf einen echten Amboss geschlagen und zwar mit Wucht! (Mein Handgelenk war jedenfalls gut platt danach! (lacht)) Wie man da ran kommt? Mit ein bisschen suchen, ein paar tollen Leuten und dem Willen, etwas Besonderes zu schaffen. Wir haben sieben Musikvideos veröffentlicht und das Ganze mit viel Aufwand, echten Kulissen und Requisiten. Wir wollten da herausstechen und eben nicht das gleiche Greenscreenvideo wie gefühlt 90 % aller anderen Bands präsentieren.

O: Wie seid ihr auf den Albumnamen „Legends“ gekommen?
T: Als alle Songs fertig waren, haben wir überlegt wie man das Ganze kurz, knackig und prägnant überschreiben kann. „Legends“ hat einfach gepasst – natürlich auch im Hinblick auf die Ballade „Legends Never Die“.

O: Genau! Eure erste Ballade war „Legends Never Die“. Inwiefern war es schwierig, all eure Emotionen in diese zu stecken und dabei gleichzeitig „Metal“ zu bleiben?
T: Wir gehen den Song ruhig an und stecken dann viel Power in den Verlauf. – Gute Balladen gibt es ja im Metal zum Glück einige und wir hoffen zwischen diesen unseren Platz zu finden. Allein Antonios unglaublicher Stimme waren wir eine Ballade schuldig.

O: Der Videoclip entstand auch in Zusammenarbeit mit Jörg Roth von Saltatio Mortis. Wie habt ihr den Dreh erlebt?
T: Jörg war für Kostüm und Make-up mit Zuständig. Mareike Petschulat war für das Script und Robin (Luzi) und Simon waren für die Kamera zuständig. Der Dreh war großartig! Das Team hat sich nicht nur unglaublich viel überlegt, sondern auch mit Liebe zum Detail und unermüdlichem Einsatz alles gegeben, um „Legends Never Die“ und „Mountain of Power“ auf ganz neue Level zu bringen.

O: Was sagt die Kristallkugel, wie geht es weiter mit All for Metal?
T: Der Fahrplan ist vor allem Live spielen und die Bühnen der Welt zu erobern. Festivals, Touren und Shows so viel sich Gelegenheit bietet. Außerdem arbeiten wir natürlich am nächsten Album – wir wollen euch nicht lange warten lassen!

Interview: Claudia Zinn-Zinnenburg

All for Metal – Live mit Windrose
20.09.2023 München, Backstage
21.09.2023 AT-Wien, Szene
26.09.2023 Frankfurt, Batschkapp
27.09.2023 Berlin, Orwo Haus
28.09.2023 Hamburg, Markthalle
29.09.2023 Geiselwind, MusicHall
30.09.2023 Leipzig, Hellraiser
01.10.2023 Bochum, Zeche
02.10.2023 Stuttgart, Im Wizemann
03.10.2023 CH-Zürich, Dynamo

Line-up:
Tetzel – Gesang
Antonio Calanna – Gesang
Ursula Zanichelli – Gitarre
Jasmin Pabst – Gitarre
Florian Toma – Bass 
Leif Jensen – Schlagzeug

Genieße das Video zum Song „Legends Never Die“ hier:

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