ALPHAVILLE im Interview 2/3

„Nach dem dritten oder vierten Hören dämmerte mir, wie geil das ist…“ (Marian Gold)

Im ersten Teil sprachen wir mit Marian Gold, wie es sich denn überhaupt anfühlt, auf 40 Jahre Alphaville zurückzublicken und inwiefern die Achtzigerjahre die letzte unschuldige Dekade waren. Anlässlich seiner am 27. September 2024 erscheinenden Best-of „Forever! Best-of 40 Years“ führen wir das Gespräch weiter.

„Die Reise ist noch nicht zu Ende.“

Kann Marian Gold auch der heutigen Zeit etwas Positives abgewinnen? „Ich bin immer noch ein Mitglied von Alphaville, von in dieser Band“, nickt er. „Alphaville kommt mir vor wie so ein astrales Raumschiff, das uns durch Raum und Zeit fliegt, und diese Reise ist noch nicht zu Ende. Das ist das Geile daran.“ Was hat sich aber verändert? „Es ist nicht so, dass ich irgendwie immer nur an die Achtziger denke. Die Jahre, die Alphaville ausmachen, beginnen nicht da, sondern eher Mitte der Siebziger, als ich das erste Mal „The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“ gehört habe. Da hat’s mich zum ersten Mal ins Weltall geschossen.“ Er hält inne und korrigiert sich dann: „Oder vielleicht sogar noch viel früher.“

Whisky à Go Go

„Meine erste Platte hab ich mir gekauft, als ich zwölf Jahre war. Das war ein Live-Album und ich kannte den Interpreten gar nicht. „Johnny Rivers live at the ‚Whisky à Go Go’“. Ich hatte keine Ahnung, was für Musik da drauf ist. Die Platte war gebraucht und ziemlich verkratzt und kostete 8 Mark. Ich hatte nur 10 Mark und konnte mir kein neues Album leisten. Und beim ersten Hören konnte ich auch nicht viel mit dieser Musik anfangen. Aber ich hab mir die Platte immer wieder angehört, weil das nun mal die einzige war, die ich besaß. Nach dem dritten oder vierten Hören dämmerte mir, wie geil das ist, was dieser Typ da macht. Ich glaube, ich hab diese Platte dann mindestens eine Millionen Mal gespielt und jedes Mal stellte ich mir vor, ich wäre in diesem berühmten Club in Hollywood, dem ‚Whisky A Go Go‘, wo die The Doors, Jimi Hendrix, Janis Joplin und so viele andere meiner damaligen Helden aufgetreten waren.“ Jahre später sollte sich der Kreis schließen. Auf der letzten USA-Tour im Jahr 2017 fuhr Gold nach dem Gig in Burbank mit seinem Fahrer den Sunset Boulevard hinunter. Er nahm aus dem Augenwinkel die neonleuchtenden Buchstaben „Whisky à Go Go“ wahr. Es stellte sich heraus, dass das originale „Whisky“ immer noch existierte. 2018 spielten Alphaville schließlich dort live, und Marian erfüllte sich damit einen Kindheitstraum. Ein Wunsch, der im Jahr 1967 seinen Anfang nahm.

Im letzten Teil stellen wir uns die Frage, was denn eigentlich David Bowie machen würde und wagen einen Blick in die Zukunft.

Katrin Hemmerling

ALPHAVILLE live erleben:
02. November 2024 DE-Kempten, bigBox Allgäu
03. November 2024 ZH-Zürich, Kongresshaus
16. November 2024 DE-Bremen, Metropol Theater
17. November 2024 DE-Lüneburg, LKH Arena
29. November 2024 DE-Lingen (Ems), Emsland Arena
30. November 2024 DE-Wetzlar, Buderus Arena
10. Dezember 2024 DE-Nürnberg, Meistersingerhalle
11. Dezember 2024 DE-Pforzheim, CongressCentrum
23. Januar 2025 DE-Kiel, Wunderino Arena
24. Januar 2025 DE- Hannover, Swiss Life Hall
06. Februar 2025 DE-Düsseldorf, Mutsubishi Electric Halle
07. Februar 2025 DE-Bochum, RuhrCongress
13. Februar 2025 DE-Berlin, Tempodrom
14. Februar 2025 DE-Hamburg, Inselpark Arena
22. Februar 2025 AT-Wien, Raiffeisen Halle im Gasometer
01. März 2025 DE-Freiburg, Konzerthaus
02. März 2025 DE-Frankfurt, Myticket Jahrhunderthalle
08. März 2025 DE-Mannheim, Rosengarten Mozartsaal
09. März 2025 DE-Bielefeld, Stadthalle
17. März 2025 DE-Magdeburg, Getec Arena
14. April 2025 DE-Stuttgart, Liederhalle Hegelsaal
15. April 2025 DE-Saarbrücken, Saarlandhalle
29. April 2025 DE-Leipzig, Quarterback Immobilien Arena
30. April 2025 DE-Dresden, Messe Dresden, Halle 1
27. Mai 2024 DE-München, Circus Krone
30. Mai 2024 DE-Münster, Messe+Congress Centrum Halle Münsterland
23. August 2024 DE-Latschach, Burgarena Finkenstein

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