DR. MARK BENECKE: WGT-Tagebuch 2022 (23/60) – Neues Bundesland? Hundebiss? Mutter-Tochter-Ding? (2/3)

Nachts in der agra-Halle. Denise von der Firma Schnittmuskel, die zerfetzte Kleidung mit Bändern dran herstellt – wie kann man das noch beschreiben? Denise: „Destroyed-Stil!“ – im Destroyed-Stil – wurde von einem Hund angefallen und hat sich das Bein gebrochen. Allerdings sieht die Cyborg-mäßige Beinprothese gar nicht so schlecht aus. Sie ist auch schwarz! Denise: „Ja, in Carbon-Optik. Techware-mäßig.“ Mark: „Überlegst du jetzt auch, mehr Techware anzubieten?“ Denise: „Tatsächlich! Aber im Destroyed-Stil!“ Mark: „Hat es also was Gutes gehabt, dass der Hund dich angefallen, umgeworfen und dein Bein zerstört hat?“ Denise: „Ja, kann man so sagen. Mehr oder weniger. Vielleicht.“ Wir drücken Denise die Daumen und sind gespannt auf die Techware-Destroyed-Crossover-Fashion.

Wir werden von den Seelenfängern des Steampunk-Zeltes eingefangen und treffen Ieva. Mark: „Das ist ein wunderschöner Langhorn-Käfer mit einem roten Amethyst.“ Ieva: „Genau, das ist ein afrikanischer Amethyst. Ich glaube, auf Deutsch heißt das Tier Schwarzkäfer, aber ich habe ein bisschen etwas daran geändert, also ist es nicht komplett anatomisch korrekt, es handelt sich um eine Kombination verschiedener Käfer. Aber ich hoffe, er gefällt dir!“ Mark: „Ist das eher ein Kunstwerk oder Schmuck, der einfach hübsch aussieht?“ Ieva. „Ich würde sagen, dass das jeder für sich selbst beantworten muss. Ich bin nicht in der Position, zu entscheiden, was Kunst ist. Für mich ist es etwas Persönliches und eine Art und Weise, meine Ideen mitzuteilen.“ Mark: „Bist du gefühlsmäßig in der Lage, den Käfer zu verkaufen oder würdest du ihn lieber behalten?“ Ieva. „Ich bin auf jeden Fall bereit.“ Mark: „Auf deinen Körper sind auch einige Käfer tätowiert, und zwar vom besonderen Tattoo-Künstler The Dude. Wo ist dieses Tattoo-Studio?“ Ieva: „Sein Name ist Maxim, und er macht sehr feine, spezielle Arbeit. Hinsichtlich Käfer bin ich da seine Haupt-Kundin. Er kann sich bei mir austoben.“ Mark: „Warst du wie ich schon als Kind irgendwie merkwürdig, hast du da schon Insekten oder so gesammelt?“ Ieva: „Als ich ein Kind war, habe ich mich richtig vor Insekten gefürchtet. Erst mit der Zeit habe ich meine Liebe dazu entdeckt. Sie sind wie kleine Aliens, die gar nicht zu dieser Welt zu gehören scheinen.“ (Text & Fotos: Mark Benecke)

Im nächsten Teil geht es um das versprochene Mutter-Tochter-Ding.

TIPP: Newsletter-Empfänger erfahren sofort von der Fortsetzung. Du kannst Dich hier eintragen

Den Anfang verpasst? Kein Problem, hier ist er.