Das war das EASTSIDE FESTIVAL 2024

Die Fans hatten es gefordert. Nach dem erfolgreichen ersten Eastside Festival 2022 und dem etwas kleineren East End 2023 fand am 05./06. Juli 2024 in Halle (Saale) nun das zweite Eastside Festival statt. Als Location wurde wieder das 60 Hektar große „Karlsbad“, idyllisch an den Angersdorfer Teichen gelegen, ausgewählt. Mitten in einem Freibad, mit Strand, Bademöglichkeit und typischen Kiosk für Pommes, Eis und Naschereien. Da fühlt sich irgendwie jeder sofort an die eigene Kindheit, die schönen Momente im Freibad, erinnert. Man hatte sofort ein „Wohlfühlgefühl im Bauch“. Auch das Wetter spielte mit. Lediglich am Samstag kam es zu zwei kürzeren Schauern. Am Freitag gab es einige technische Probleme, die aber nicht wirklich störten und die auch auf großen Festivals passieren.

Tag 1 – Freitag, 05. Juli

Das Eastside startete am Freitag gleich zu Beginn fulminant mit Zweite Jugend und deren Frontman Eli van Vegas. Wie immer kraftvoll, zog er die Zuschauer sofort in seinen Bann. Ein Highlight war der Gastauftritt von Franzi von der Band Aktion:Fiasko, die mit Eli im Duett sang und so einen femininen Elektro Punk einfließen ließ. Anschließend betrat Auger die Bühne. Frontmann Kyle Blaqk beeindruckte das Publikum und begeisterte genauso wie auch nachfolgend Escape with Romeo, die einige Wave/Goth-Klassiker in ihrer Setlist boten. Von vielen Fans mit Spannung erwartet: Empathy Test mit Fronter Isaac Howlet. Als gleich beim Opener „Monsters“ das Mikro ausfiel, Isaac dies gar nicht bemerkte und das Publikum sehr laut und textsicher den Gesang übernahm, sorgte dies von Anfang an für eine begeisternde Stimmung.

Gegen 22.00 Uhr folgte mit De/Vison ein weiterer Klassiker. Frontmann Steffen Keth bot einen beeindruckenden Auftritt und brachte gewohnt die Menge zum Toben. Als Robert Görl von DAF die Bühne betrat und gewohnte Klassiker wie „Der Mussolini“ oder „Der Räuber und der Prinz“ bot, brachte er schnell das Publikum zum Tanzen. Gleichzeitig überkam aber vielen das Gefühl, dass sich die Lücke, die der Tod von Gabi Delgado-Lopéz riss, nur schmerzlich schließen lässt. Zum Abschluss, für viele das Highlight des Tages: Mesh. Frontmann Mark Hockings zeigte allen, warum sie die Headliner des Tages waren. Leider nur verkürzt. Denn Anwohner, Ordnungsamt und Polizei sahen dies etwas anders und beendeten um 02.00 Uhr deren Auftritt. Vier Songs zu früh. Sehr schade, die Stimmung war auch in so später Stunde sensationell gut und alle hatten noch Lust auf mehr.

Tag 2 – Samstag, 06. Juli

Der Samstag begann mit Alienare und Frontmann Tim mit seiner energiegeladenen Performance. Seine vielen Fans waren gewohnt begeistert. Dann, die bezaubernde Emese Árvai-Illés von Black Nail Cabaret. Sie schaffte es, das Publikum so zu verzaubern, dass es den kurz einsetzenden Regen schnell vergaß. Als dann Torul gegen 18.00 Uhr die Bühne betraten, wurde es wieder treibender. Die beiden Frontmänner Maj Valerij und Torul Torulsson sorgten dafür, dass kaum jemand im Publikum stillstehen konnte. Im Anschluss, Sonne und Sono. Beides passt irgendwie. Der heißen Sonne war vielleicht auch ein kurzer Stromausfall geschuldet, der aber sehr schnell behoben wurde. Fronter Lennart Salomon gewohnt professionell, startete den bereits gestarteten Opener „Supersonic“ einfach nochmal und sorgte dabei für Heiterkeit, da er auch noch einmal die Bühne neu betrat. Mit seinem Set brachte er dann sprichwörtlich die Menge zum Toben. Während der Umbaupause und dem Soundcheck entstanden wohl Probleme (u. A. mit dem Schlagzeug), welche zu zeitlichen Verzögerungen bei Diorama und einen verkürzten Auftritt führten. So konnte Torben Wendt nur sechs Songs spielen, die aber reichten, um komplett zu begeistern. Ihnen wurde aber ein Nachholtermin beim Eastside 2025 angeboten. Viele warteten schon auf Northern Lite, die im Anschluss die Bühne betraten. Andreas Kubat wusste zu begeistern und lieferte eine geile Show.

Dann ein weiteres Highlight des Festivals: Laibach. Man kann unwahrscheinlich viel über Laibach sagen, sie politisch in viele Ecken stellen. Nicht wenige sagen, es ist Kunst, für viele sind sie ein Vorbild. Was sie aber immer bieten ist: eine richtig geile Show. Die Menge kochte förmlich und das wäre ein krönender Abschluss eines sehr gelungenen Festivals gewesen. – Wer danach die Bühne betreten müsste, könnte wohl nur verlieren, oder? Falsch gedacht! Denn Andy LaPlegua stürmte förmlich mit Icon of Coil auf die Bühne und ließ dem Publikum kaum Raum zum Atmen. Wer jetzt nicht tanzte war tot. Dies war nun wirklich der krönende Abschluss zweier geiler Festival Tage.

Resümee: Das Eastside 2024 war einfach nur geil mit einem spektakulären Line-up, einer wunderschönen Location und trotzdem sehr familiär. Bis auf die technischen Probleme, die nicht wirklich störten, war die Organisation vorbildlich, es war immer sauber, und alle waren sehr hilfsbereit. Diese einzigartige Kombi und Atmosphäre machten das Eastside 2024 zu einem Highlight dieses Festival-Sommers.

Text & Photos: Thomas Friedel Fuhrmann (bandfisch.tv)