EPICA – „The Phantom Agony“ (20-Jahre-Klassiker) 

EPICA
„The Phantom Agony“
CD (Transmission/ADve)

Nach dem Rauswurf bei After Forever meldet sich Mark Jensen nun mit neuer Band und einem Debutalbum zurück. Nicht neu, aber solide, was der Sechser aus den Niederlanden hier mit „The Phantom Agony“ abliefert, quasi eine Weiterentwicklung von Marks Ideen. Wie der Bandname schon suggeriert, hat sich die Combo dem epischen Gothic Metal mit großen Klassik- und Filmmusikeinflüssen verschrieben. Der Chor spielt bei Epica nicht bloß eine Nebenrolle, sondern nimmt oft den führenden Part ein. Die Sopranstimme von Sängerin Simone, der Grunzgesang von Mark und das Orchester stehen ebenso im Mittelpunkt. Das geht zwar etwas zulasten der Gitarren und des Basses, verdichtet aber die Atmosphäre. Auch wenn man im Songaufbau nur wenig Überraschendes feststellen kann – die einzelnen Stücke sind durchdacht und kopieren sich auch nicht selbst auf dem Album. Mit „Feint“ gibt es die obligatorische Ballade, während uns bei „Seif Al Din“ Marks Grunzgesang um die Ohren gehauen wird. „Façade of Reality“ ist wohl der abwechslungsreichste Track: beginnend mit thrashigen Gitarrenläufen und dann übergehend in ruhigere, fast folkloristische Gefilde, Marks und Simones Vocals, eine schöne Melodie, schnelle und langsame Parts, sehr gelungener Chor und ein kurzer Auszug einer Rede Tony Blairs. Bleibt insgesamt die epische Gesamtlänge von bis zu knapp neun Minuten zu erwähnen. Anspieltipps: „Cry for the Moon“, „Façade of Reality“.

Melanie Haack

(Die Review erschien erstmalig in der Orkus!-Ausgabe September 2003)

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