So war es bei IN EXTREMO

Hannover, 13. Dezember 2024
Support: Rauhbein, Koriklaani
Bereit für ein mittelalterliches Abenteuer?
Mit Drehleier, Sackpfeife und Schalmei kommt man unweigerlich ins Mittelalter – und wenn dann noch richtig fette Musik dranhängt, spricht alles nur für einen Namen: In Extremo! Seit gut 30 Jahren stürmen sie die Bühnen mit ihrer explosiven Mischung aus Rock, Metal und authentischen mittelalterlichen Klängen und haben sich so zu den unangefochtenen Königen des Mittelalter-Rock ernannt. Ihre Shows sind mehr als nur Konzerte – sie sind epische Schlachtfelder, auf denen Mythos, Magie und harte Riffs in einem Feuerwerk der Energie explodieren. Mit atemberaubender Pyrotechnik und einer Bühnenpräsenz, die ihresgleichen sucht, verzaubern sie das Publikum bei jedem Auftritt. Auf ihrer Tour „Wolkenschieber“, benannt nach dem aktuellen gleichnamigen Album – über das wir in der Herbstausgabe sprachen -, eroberten sie im Dezember 2024 nun Hannover. Schon das Line-up versprach viel: Mit Rauhbein und Korpiklaani als fesselnde Vorbands wurde der Grundstein für einen unvergesslichen Jahresabschluss gelegt.
Herzen der Krieger
Rauhbein legten pünktlich um 18:45 Uhr los und es ging sofort in die Vollen! Unbändig mit harten Riffs und einer ordentlichen Portion Irish Folk stürmten sie die Bühne, um sie zu erobern. Authentisch, frech und immer absolut mitreißend fesselten Rauhbein um Sänger Henry die Zuschauer im Handumdrehen – eine beeindruckende Performance einer Band, die erst zwei Jahre zuvor mit ihrem Debütalbum „Steh wieder auf“ die Szene aufmischte und nun als Vorbote für die Zukunft glänzt. Mit viel Selbstbewusstsein und dem Versprechen, dass hier gerade erst der Anfang steht, warb die Band für ihr drittes aktuelles Album „Adrenalin“ und die kommende Tour 2025 – ein Vorgeschmack, der Lust auf mehr machte.
Clan der Wildnis
Kaum war der Vorhang gefallen, übernahmen die finnischen Folk-Rocker Korpiklaani und boten einFeuerwerk aus mitreißenden Klängen, wilder Energie und finnischem Charme. Mit ihren rauen Polka-Rhythmen, treibendem Folk und einer Portion Wahnsinn katapultieren sie die Zuschauer in eine wildes, schwungvolles Rock-Universum und brachten die Halle von der ersten Note an zum Schwitzen. Ihre Musik und Performance waren ein Festival der Energie, bei dem nie ein Fuß still blieb – jeder Song war ein feuriger Tanz!
Korpiklaani bewiesen in Hannover, dass sie ein absolutes Erlebnis sind. Ihre Mischung aus uralter Tradition, purer Lebensfreude und wildem Metal ließ den ganzen Saal erbeben. Das war schon mal eine kraftvolle Darbietung, bei der selbst sprachlose Blicke zu begeisterten Jubelrufen wurden.
Wolkenkrieger
Und dann kam der magische Moment: In Extremo betraten die Bühne mit einem donnernden Knall, der den Saal in einen kollektiven Schockzustand versetzte – nur um sich in pure Ekstase zu verwandeln, als Micha „Das letzte Einhorn“ Rheins raue Stimme zu den ersten Tönen von „Olafur“ vom aktuellen Album „Wolkenschieber erhob. Ein Kultsong reihte sich nach dem anderen, von „Spielmannsfluch“ über „Nur ihr allein“ bis hin zum euphorischen „Vollmond“, bei dem das Publikum textsicher den Gesang fast gänzlich übernahm. Im Anschluss: „Weckt die Toten“ im Duett mit Henry von Rauhbein, gefolgt von weiteren Klassikern aus einem beeindruckenden gut 30-jährigen Repertoire mit kraftvollen Neuinterpretationen von „Troja“ „Störtebeker“, „Liam“ (zusammen mit Rauhbein), „Gaukler“, „Frei zu sein“ oder das legendäre „Ai Vis Lo Lop“. Dazwischen neuere Songs vom aktuellen Album wie dem Namensgeber der Tour „Wolkenschieber“, „Unser Lied“, das melodiöse „Feine Seele“ oder das kraftvolle „Blutmond“. Untermalt von spektakulären pyrotechnischen Effekten, mit Rauch gefüllten Seifenblasen und Konfettikanonen steigerte sich der Abend Song um Song und brachte die Halle zum Glühen. Es wurde gesungen, getanzt, gemeinschaftlich getobt. Zu den Zugaben „Sternhagelvoll“ und „Feuertaufe“ gab es dann kein Halten mehr und bei dem abschließenden Kracher „Pikse Palve“ vereinten sich fast alle Musiker des Abends auf der Bühne, um in einem Feuerwerk voller Emotionen und Ekstase das restlos begeisterte Publikum erschöpft aber voller Glückseligkeit in die dunkle Nacht zu verabschieden. Ein Abend, der nicht nur den ursprünglich verschobenen Termin mehr als wettmachte, sondern eindrucksvoll bewies: In Extremo rocken nach wie vor mit unbändiger Kraft.
Text & Photos: Thomas Friedel Fuhrmann
Setlist RAUBEIN:
„Rauhbein“ • „Adrenalin“ • „Die Welle“ • „Feier frei“ • „Hände hoch“ • „Die Laute und schnelle Musikkapelle“ • „Auf die Freundschaft“ • „Typen wie wir“ • „Steh wieder auf“
Setlist KORPIKLAANI:
„Katomaa“ • „Wooden Pints“ • „A Man with a Plan“ • „Levan Polkka“ • „Gotta Go Home“ • „Pixie Dance“ • „Leväluhta“ • „Metsämies“ • „Drum Solo“ • „Pill on Pajusta Tehty“ • „Vodka“
Setlist IN EXTREMO:
„Olafur“ • „Spielmannsfluch“ • „Nur ihr allein“ • „Vollmond“ • „Weckt Die Toten“ (mit Rauhbein) • „Troja“ • „Unser Lied“ • „Küss mich“ • „Wolkenschieber“ • „Sängerkrieg“ • „Feine Seele“ • „Störtebeker“ • „Liam“ (mit RAUHBEIN) • „Katzengold“ • „Gaukler“ • „Blutmond“ • „Rasend Herz“ • „Ai Vis Lo Lop“ • „Belladonna“ • „Frei Zu Sein“ ••• „Sternhagelvoll“ • „Feuertaufe“ • „Pikse Palve“
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