So war es bei LACRIMOSA

Hamburg, Logo, 06. März 2025
Dunkelheit senkte sich über die Straßen Hamburgs, während sich die ersten Fans – Silhouetten in Schwarz, geduldig wartend und eingehüllt in eine Mischung aus Vorfreude und Nostalgie – vor dem Logo versammelten. Man hörte gedämpftes Stimmengewirr und sah erwartungsvolle Gesichter. Ein Hauch von Spannung lag in der Luft. Denn heute Abend wird es anders – kein opulenter Bombast, keine donnernden Gitarren. Stattdessen lädt Lacrimosa, eine Band, die seit Jahrzehnten die Seelen der Schwarzen Szene berührt, zu einem ganz besonderen Erlebnis ein: Die Vorstellung ihres neuen Longplayers „Lament“ in einer Akustikversion, reduziert auf das Wesentliche, roh, intensiv, begleitet von intimen Gesprächen mit Tilo Wolff und Anne Nurmi.
Sanfte Zerbrechlichkeit
Als die Lichter sanft gedimmt wurden, verstummte das Publikum fast augenblicklich. Lacrimosa betraten die Bühne, ohne große Inszenierung – nur sie, ihre Instrumente und ein Publikum, das gekommen ist, um wirklich zuzuhören. Der erste Ton erklang, es wurde noch stiller, kein bombastisches Lichtgewitter, nur ein zartes Gitarrenspiel, sanft und zerbrechlich, gefolgt von Tilos unverwechselbarer Stimme. „Lament“, der Titeltrack des neuen Albums, eröffnete den Abend mit einer melancholischen Intensität, die sofort unter die Haut ging. Augenblicklich war da diese Magie, die nur Lacrimosa entfalten kann. Jeder Ton saß, jede Silbe trug ein Gewicht, das im Raum nachhallte.
Die Setlist war eine kunstvolle Mischung aus Klassikern und neuen Stücken. „Alleine zu zweit“ in seiner intimen Akustik-Version entfaltete eine geradezu sakrale Wirkung, während „Avalon“ in seiner auf das Wesentlichste reduzierten Form fast hypnotisch wirkte. „Dark Is This Night“ minimalistisch von Anne vorgetragen sorgte für eine erste Gänsehaut, während die Akustik-Version von „Flamme im Wind“ den Song in ein neues Licht eintauchen ließ: verletzlich und doch voller Kraft. „Memoria“ zeigte erneut Lacrimosas musikalische Vielseitigkeit und als „Alles Lüge“ erklang, getragen nur von sanften Gitarrenakkorden und Tilos Stimme, hielt das Publikum den Atem an, um dann textsicher Tilo mit jeder einzelnen Silbe zu begleiten. Das waren Gänsehautmomente pur.
Tiefgehende Einblicke
Doch was diesen Abend so besonders machte, waren nicht nur die Lieder, sondern die Begegnungen. In drei Blöcken zwischen den Songs hatten die Fans die Möglichkeit, Fragen zu stellen – keine vorbereiteten Phrasen, sondern echte, persönliche Einblicke. Wie entsteht ein Lacrimosa-Song? Welche Bedeutung hat „Lament“ für Tilo? Was inspiriert ihn? Gibt es eine Symphonic-Tour? Die Antworten waren ehrlich, reflektiert, manchmal humorvoll, manchmal tief melancholisch. Man spürte: Hier sprach ein Künstler, der sich nicht hinter einer Fassade versteckte, sondern sich öffnet – für seine Musik und sein Publikum. Diese Nähe war greifbar, sie mache den Abend zu einem Dialog, nicht nur zu einer Darbietung.
Magie, die bleibt
Nach gut zwei Stunden neigte sich dieser außergewöhnliche Konzertabend mit „The Party Is Over“ dem Ende zu, doch niemand wollte so recht gehen. Man stand noch in kleinen Gruppen beisammen, tauschte Eindrücke aus, ließ das Erlebte nachklingen. Manche mit feuchten Augen, andere mit einem stillen Lächeln – denn das, was Lacrimosa heute Abend geschaffen haben, war mehr als ein Konzert. Es war eine Begegnung. Eine Einladung, in eine Welt einzutauchen, in der Musik nicht nur gehört, sondern gefühlt wird.
Lacrimosa haben an diesem Abend bewiesen, dass es keine großen Inszenierungen braucht, um zu berühren. Manchmal reicht eine Stimme, ein Instrument – und die Bereitschaft, sich der Musik ganz hinzugeben. Wer hier war, konnte einen Moment festhalten, der noch lange nachhallen wird. – Denn ist es nicht genau das, was uns in unserer düsteren Welt anspricht, was Musik ausmacht?
Text & Photos: Thomas Friedel Fuhrmann
Setlist:
„Lament“ • „Alleine zu zweit“ • „Avalon“ • „Dark Is This Night“ • „Flamme im Wind“ • „Memoria“ • „Alles Lüge“ • „Du bist alles was ich will“ • „Vermächtnis der Sonne“ • „Apart“ • „The Party Is Over“
Sieh Dir unsere ausführliche Galerie hier an:
Lacrimosa – Tourdates:
24. Mai 2025 Argentinien, Buenos Aires, El Teatro Floes
26. Mai 2025 Santiago, Chile, Teatro Cariola
28. Mai 2025 Peru, Lima Teatro Leguia
30. Mai 2025 Ecuador, Quito, Teatro San Gabriel
01. Juni 2025 Colombia, Bogota
03. Juni 2025 Mexiko, Mexico City, Circo Volador
04. Juni 2025 Mexiko, Mexico City, Circo Volador‘
05. Juni 2025 Mexico, Puebla, Explanada Puebla
06. Juni 2025 Mexico, Toluca, Teatro Morelos
07. Juni 2025 Mexico, Queréato, Auditoria Josefa Ortiz de Dominguet
08. Juni 2025 Mexico, Cuernavaca, Teatro Ocampo
11. Juni 2025 Mexico, Morelia, Salón Arena
12. Juni 2025 Mexico, León, Foro del Lago
13. Juni 2025 Mexico, Guadalajara, C4 Concert House
14. Juni 2025 Mexico, San Luis Potosi, Teatro de la Ciudad Parque Tangamanga
19. Juni 2025 Mexico, Monterrey, Showcenter Complex
20. Juni 2025 Mexico, Torreón, Poliforum de la Feria de Torreón
21. Juni 2025 Mexico, Chihuahua, Pistoleros
22. Juni 2025 Mexico, Ciudad Juárez, Moroccos Centro de Espectaculos
25. September 2025 DE-Hamburg, Markthalle
26. September 2025 DE-Leipzig, Felsenkeller
27. September 2025 DE-Jena, F-Haus
28. September 2025 DE-Berlin, Columbia Theater
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