So war es bei LINKIN PARK

22. September 2024, Hamburger Barclays Arena

Was bisher geschah …

Als Linkin Park im Jahr 2000 ihr Debütalbum „Hybrid Theory“ herausbrachten, hätte es wohl niemand für möglich gehalten, dass daraus die erfolgreichste Band des neuen Jahrtausends, ja sogar mit 167 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Bands aller Zeiten erwachsen würde. Umso tragischer dann die Schockwellen, als sich Chester Bennington im Juli 2017 dazu entschied, seinem Leben ein Ende zu setzen. Seitdem gab es immer wieder Gerüchte über die Zukunft von Linkin Park. Mike Shinoda äußerte zwar immer wieder einmal die Absicht, die Band fortbestehen zu lassen, offiziell wurde aber nie mitgeteilt, dass man weitermachen will. Umgekehrt hatte man sich aber auch nie aufgelöst. Als zum 20-järigen Jubiläum des Debüts „Hybrid Theory“ eine „20th Anniversary Edition“ mit Demos, raren B-Seiten und die neue Single „She Couldn’t“ veröffentlicht wurde und sich daraus ein großer kommerzieller Erfolg entwickelte, begannen bei Linkin Park bandinterne Überlegungen über ein mögliches neues Line-up. Im Spätsommer/Herbst 2023 wurden dann mit Colin Brittain am Schlagzeug und Emily Armstrong als Sängerin zwei neue Bandmitglieder aufgenommen. Allerdings wurde dies lange unter Verschluss gehalten und erst nach nahezu einem Jahr, im September 2024, der Weltöffentlichkeit mitgeteilt. Inklusive Ankündigung einer neuen Tournee!

Gute Wahl?

Nun, wie bei vielen Bands, die einen neuen Sänger oder eine neue Sängerin präsentieren, bleibt oft ein großer Zweifel bestehen, ob die hinterlassenen enormen Fußabdrücke jemandem Neuen überhaupt passen würden. Und seien wir ehrlich, die Abdrücke, die Chester Bennington hinterließ, sind nun mal riesig. Aber immerhin sprach man vorab nicht von einer neuen Reunion, sondern bewusst von einem „neuen Kapitel“, einem „FROM ZERO“. Und mit Emily Armstrong (zuvor bei Dead Sara) entstand eine spannende Melange, mit der wohl kaum jemand gerechnet hätte und dementsprechende Vergleiche mit Chester so gar nicht erst zuließen.

Große Erwartungen

Das Hamburger Konzert in der Barclays Arena war innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft und wahnsinnige weit über 300.000 Fans ließen sich auf die Warteliste setzen. Bereits am Nachmittag, viele Stunden vor Konzertbeginn, war so gut wie fast alles Merch, insbesondere die Tourshirts und -Hoodies ausverkauft. Drinnen bebte die Arena bereits lange vor dem ersten Ton. Und auch wenn Grandson als Support ordentlich einheizten, wartete die Menge sehnsüchtig nur auf einen einzigen Augenblick. – Und der kam: Arena und Bühne verdunkelten sich, es pulsierte ein grüner senkrechter Laser und endlich und von nicht wenigen Fans für unmöglich gehalten, betraten Linkin Park um 20:45 Uhr mit einem epischen Intro und „Somewhere I Belong“ wieder die Bühne. Diese befand sich in der Mitte der Arena und wurde oben gekrönt von zwei riesigen rechteckigen Video-Würfeln. Die Sicht war also für alle Seiten hervorragend und sämtliche Bandmitglieder, insbesondere Mike und Emily, wechselten immer wieder die Seiten.

Angenehme Überraschung?

Als Emily gleich bei „Somewhre I Belong“ nach Mikes anfänglichem Rap zum Mikro griff, dauerte es wirklich nur wenige Sekunden, bis die anfänglichen Zweifel, was die „zu großen Schuhe“ anbelangte, in absolut großer Begeisterung und Bewunderung umschlugen. Nicht nur uns ging es so, sondern sicherlich auch den anderen 16.000 Menschen in der Halle. Egal ob altbekannte Hits wie z. B. „Numb“, „In the End“, „Faint“ und „What I’ve Done“ oder die zwei neuen Songs „The Emptiness Machine“ und „Friendly Fire“ – allen versetzte Emily mit ihrer kraftvollen Stimme und einer Mischung aus Respekt für das Original, für Chester und ihrer ganz eigenen Herangehensweise und Interpretation eine neue, persönliche Note. Ihr rauer Gesang harmonierte dabei perfekt zu Mikes Rap-Parts.

Triumphal

Kleinere Textunsicherheiten darf man ihr eingestehen. Auch, dass sie vielleicht nicht die Power in ihrer Stimme hat, wie damals ein Chester, möge man ihr, gerade auch als Frau, nachsehen. Denn ein Chester 2.0, ein 1:1-Klon oder ein Chester in Form eines Hologramms (Es gab diese Überlegung wirklich!) wollte niemand. Man entschied sich bewusst für einen Neuanfang in Form eines nicht vergleichbaren neuen Weges. Also ein „FROM ZERO“!  Der Menge gefiel es und wirklich jede Textzeile wurde von den 16.000 vom vielleicht an diesem Sonntag größten Chor Deutschlands lautstark mitgesungen. Und, das muss man ehrlich eingestehen: Musikalisch zeigten sich Linkin Park in absoluter Höchstform. Das war ganz großes Kino, nein, das war ein Triumph!

Text & Photos: Thomas Friedel Fuhrmann

Setlist:
„Somewhere I Belong“ • „Crawling“ • „Lying from You“ • „Points of Authority“ • „New Divide“ • „The Emptiness Machine“ • „The Catalyst“ • „Burn It Down“ • „Waiting for the End“ • „Castle of Glass“ • „Joe Hahn Solo“ • „When They Come / Remember the Name“ • „Lost in the Echo • „Given Up • „One Step Closer • „Lost“ • „Breaking the Habit“ • „What I’ve Done“ • „Leave Out All the Rest“ • „My December“ • „Friendly Fire“ • „Numb“ • „In the End“ • „Faint“ ••• „Papercut“ • „Heavy Is the Crown“ • „Bleed It Out“

LINKIN PARK live erleben:
03. November 2024 FR-Paris, La Defense Arena
08. November 2024 TX-Dallas, Globe Life Field
11. November 2024 CO-Bogota, Coliseo Medpuls
15. November 2024 BR-Sao Paulo, Allianz Parque
16. November 2024 BR-Sao Paulo, Allianz Parque

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