LUCI FERRUM: Schmerz und Verletztlichkeit?

„…. als ob der ganze Schmerz und die Verletzlichkeit aus meiner Kehle und meinem Herzen herausströmte.“

3 Fakten:
• Luci Ferrum begann 2021 mit dem Musikmachen und veröffentlichte seither ein paar Singles. Die jüngste ist „Take Me“.
• Sie ist gebürtige Russin, die schon lange in der Dominikanischen Republik lebt. Zurückkehren ist für sie keine Option, zumal sie Gegnerin des derzeitigen politischen Regimes ist.

Ungewöhnlich?

Nur Nine Inch Nails auf der Liste? Luci lacht: „In erster Linie sind Trent Reznor und Nine Inch Nails meine Bibel. „Was andere Künstler betrifft, so verehre ich Skinny Puppy, Portishead und Massive Attack“. Und jetzt macht sie selbst elektronische Musik. Dabei hatte man ihr gesagt, dass sie nicht singen könne und besser keine Musik machen solle. Mit 31 zeichnete sie ein traumatisches Erlebnis, das alles änderte: „Ich verspürte den Drang, so viele Gefühle aus mir herauszuholen, die schon lange in mir steckten und zum Schweigen gebracht worden waren“, öffnet sie sich uns und fährt fort: „Ich glaube, dass wir das Gute und Böse in uns tragen. Ich spüre diese Dualität in mir. Meine helle Seite ist eher schüchtern, trottelig, kindisch und dann gibt es diese andere Seite von mir, die sehr dunkel, sinnlich, rachsüchtig und blutrünstig ist. Ich balanciere sie aus. Das ist mein Weg zur Heilung.“

Mit Haut und Haar

Als sie „Take Me“ zu schreiben begann, „sprudelten Text und Melodie sofort aus meiner Seele.“ Nach etwa zwei Stunden begann sie dann zu singen: „Es war, als ob der ganze Schmerz und die Verletzlichkeit aus meiner Kehle und meinem Herzen herausströmte.“ Mit den erotischen Aspekten spielt Luci, aber es geht viel tiefer: „Es ist ein Lied über die Verletzlichkeit, mit jemandem zusammen zu sein und sich völlig auszuliefern. Und es ist, ohne jeden Zweifel, ein wieder einmal gescheiterter Versuch, sich selbst durch die Intimität mit einem anderen Menschen zu akzeptieren.“

Claudia Zinn-Zinnenburg

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