On Stage: NACHTMAHR

02. Dezember 2023, Wien, Escape Metalcorner
Support: Antibody

Trotz frostigen Temperaturen strömten Jungs und Mädchen in Uniform Samstagabend das Escape Metalcorner in Wien. Der Abend begann euphorisch und endete mit derselben Dynamik.

Den Anfang machte Antibody mit „Devourer“ und „Opfera of Death“, zwei Songs des ersten Albums. Der deutsche Solokünstler Jan Laustroer aka Antibody sprühte vor Elan und heizte die Stimmung im Publikum ordentlich an. Seine Industrial-Techno-Beats bewegten die Menge. Auch noch unveröffentlichte Werke komplettierten sein Set, bis er sich breit grinsend von der Bühne verabschiedete.  „Das war so geil“, schwärmte er nach seinem Konzert und begab sich in die tanzende Menge, um bei der Aftershowparty selbst noch etwas zu feiern.

Ohne dramatischem Einmarsch oder langem Intro betraten Nachtmahr – an diesem Abend nur zu zweit – die Bühne und eröffneten die Show mit „War on the Dancefloor“. Die Menge tobte, tanzte und feierte. Der Funke sprang nicht nur über, er wurde wie im Pingpong hin- und hergeworfen. Thomas Rainer machte dem Motto „Vollkontakt“, unter dem der Abend lief, alle Ehre. Innerhalb der ersten paar Songs verschmolzen Musik, Künstler und Publikum zu einer Einheit. Bodenständige, humorvolle und publikumsnahe Interaktionen mit der Fangemeinde rundeten diese homogene Verbundenheit ab. Während dem Refrain von „Feuer frei“ wechselten sich Künstler und Zuschauer gesanglich ab.

Die aus dem Ausland angereisten Gäste kamen ebenso auf ihre Kosten, denn an diesem Abend erlebten sie Thomas in seinem natürlichen Habitat. Nach einer Weile wechselte er ins Österreichische. „Mit eich konn i jå a Wienerisch redn“, ließ er sich vernehmen und setzte einige typisch österreichische Witze nach, die dem italienischen Bandmitglied Vrolok (Zugzwang) ein Schmunzeln entlockten. Klassiker wie „Mädchen in Uniform“ und „El Chupacabra“ heizten dem gut gelaunten und nennenswert rücksichtsvollen Publikum noch einmal ordentlich ein. Die Euphorie machte sich nicht nur vor, sondern ebenso auf der Bühne bemerkbar, denn dieses breite Grinsen, das den Fans entgegenstrahlte, konnte nicht gemimt werden. „Ich bin wohl der Einzige, der Industrial auf Wienerisch bringen kann“, läutete der Supreme-Commander das Falco-Cover „Titanic“ ein. Den Abschluss machte „Katharsis“, bevor Nachtmahr ihre neueste Single „Luzifer“ als Zugabe präsentierten.

Von einem Veranstalter, der sich mit Leidenschaft um das Wohlergehen der österreichischen Musiklandschaft kümmert, über den – für das Escape üblichen – brillanten Sound, bis hin zu energiegeladenen Künstlern und wohlgelaunten Gästen konnte dieser Abend zu einem gelungen Fest der Euphorie erklärt werden.

Text & Photos: Layoutriot (Gina C. Huber)

Setlist Antibody:
• „Devourer“ • „Opera of Death“ • „Shut Your Mouth“ • „Drunk“ • „Resonance Amplifier“• „Polytoxisch“ • „Never Quite Right“ • „Beautiful Sadness“ • „Throw the Switch“ • „Grau in Grau“ • „Police Brutality“

Setlist Nachtmahr:
• „War on the Dancefloor“ • „Deus ex Machina“ • „Weil ich’s kann“ • „Feuer frei!“ • „Alpha Omega“ • „Mörder“ • „Tanzdiktator“ • „Can You Feel the Beat?“ • „Boom Boom Boom“ • „Ich glaube“ • „Mädchen in Uniform“ • „Karussell“ • „I Believe in Blood“ • „El Chupacabra“ • „Endzeitstimmung“ • „Titanic“ (Falco-Cover) • „Katharsis“ ••• „Luzifer“

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