Q+A / Story (1/4): SOFT CELL: „Ich habe Gedächtnislücken…“

Soft Cell by Andrew Whitton
Foto: Andrew Whitton

Interview-Termine mit Marc Almond sind eine wahre Seltenheit. Auch das erste Soft-Cell-Album seit 20 Jahren – „Happiness Not Included“ – ist da keine Ausnahme. Und so sind wir umso glücklicher, es tatsächlich geschafft zu haben, dem 64-Jährigen in London von Angesicht zu Angesicht in die Augen zu blicken. Obwohl er sein Privatleben lieber unter Verschluss hält, ist es uns gelungen, ihm ein paar Geheimnisse zu entlocken…

Eine verblüffende Offenheit

Eineinhalb Wochen vor der Album-Veröffentlichung ist es soweit: Wir finden uns im Büro seiner Londoner Plattenfirma, fünf Fußminuten von der Paddington Station, ein. Man gibt sich betont zuvorkommend und locker. Ein Kaffee zur Begrüßung und dann die Aufforderung, in einen Konferenzraum zu folgen – Marc sei bereit. Was nur die halbe Wahrheit ist. Eigentlich ist er dabei, einen pinken Donut zu schwarzem Kaffee zu verspeisen – während er gleichzeitig auf der Tastatur seines Handys tippt und Kommentare wie „pfff“, „oh“ oder, „yeah“ von sich gibt – gefolgt von einem „bin gleich bei dir“ zu seinem nächsten Gesprächspartner. Der Zahn der Zeit hat auch an Marc Almond nicht Halt gemacht und lässt sein bewegtes Leben erahnen. Sichtlich angeschlagen ist er bereits seit seinem Motorradunfall von 2004: „Ich habe Gedächtnislücken und verliere oft den Faden. Außerdem hatte ich drei Mal Corona, 2020 sogar so schlimm, dass ich fast ein Jahr flach lag.“ Eine verblüffende Offenheit.

Wie Marc heute zum Album „Non-Stop Erotic Cabaret“ steht, erfährst Du im nächsten Teil. 

(Interview: Marcel Anders)

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