WOODEN VEINS: „… wie etwas sterben oder sich verändern muss, damit ein Traum stattfinden kann.“

2 Fakten:
• 2020 wurde Wooden Veins gegründet.
• Alle fünf Mitglieder stammen ursprünglich aus Chile, sind aber in der ganzen Welt verteilt: Alberto lebt in Deutschland, Juan E. in Tschechien, Eduardo in Spanien, Javier und Juan in Chile, allerdings in verschiedenen Städten.

Prägende Alben:

Alberto: Sting – „Ten Summoner’s Tales“ (1993), Poema Arcanvs – „Iconoclast“ (2002), Porcupine Tree – „Fear of a Blank Planet“ (2007). Ich mag die Verbindung zwischen der Musik und den Texten, wie sie klingen und gespielt wurden. Meisterwerke für mich.
Javier: Arcturus – „La Masquerade Infernale“ (1997), Borknagar – „The Olden Domain“ (1997), Dream Theater – „Images & Words“ (2017). Alle Alben, die mich beeinflussten taten dies aufgrund der Atmosphären, die sie schaffen, gemeinsam mit den wirklich lustigen Dingen, die dort mit den Instrumenten, Klängen und Stimmen passieren.
Edu: Fleurety – „Min Tid Skal Komme“ (1995), In The Woods… – „Heart of the Ages“ (1995), Arcturus – „Aspera Hiems Symfonia“ (1996). Drei Alben, auf denen ich die Kunst spüren konnte, tiefe und seltsame Atmosphären durch Experimente zu schaffen, zusammen mit unkonventionellen Strukturen. Sie markieren eine wichtige Zeit für mich und begleiten mich nach wie vor Tag für Tag.

Das klingt nach einer ordentlichen Genremischung? Ja, und die spiegelt sich auch im Sound von Wooden Veins wider, der trotz aller Vielfalt als Ganzes harmonisiert. Die Idee von Gründungsmitglied Edu war es, die Vision umzusetzen, „Musik zu machen, die neu und anders ist und verschiedene Subgenres und musikalische Elemente miteinander vermischt“, erklärt er. Das Resultat ist melodischer Doom Metal, in den Progressive- und Gothic-Elemente einfließen. Wir sprechen mit dem sympathischen Quintett über ihr aktuelles Album „Imploding Waves“, Träume und Tod.

Holzadern?
Orkus: Wie kam es dazu, die Band Wooden Veins zu nennen?
Edu: Der Name steht für die Verbindung zwischen unseren geistigen und körperlichen Wurzeln, die das „Ich“, das Universum und die Erde miteinander verbinden. Die Adern symbolisieren die Wurzeln, während das Holz die Verbindung mit der Erde symbolisiert. Diese Verschmelzung dient als Tor, um in unser Inneres einzutauchen und es durch Musik auszudrücken.

Explosionswellen
O: Bleiben wir beim Thema „Namen“: Euer zweites Album heißt „Imploding Waves“. Ich denke, das beschreibt die Klangwelten, Atmosphären und Gefühle, die im Laufe des Albums hochkommen, sehr gut. Welche Idee steckt dahinter?
Javier: Die ursprüngliche Idee, die als Konzept kam, waren Träume. Das Problem ist, dass Träume ein sehr weit gefasster Begriff sind. Während wir also diese Idee beim Schreiben erforschten, dauerte es nicht lange, bis ein anderer Begriff auftauchte, nämlich der Tod. Zwischen den beiden gibt es noch eine dritte Idee, die mit Träumen und Tod einhergeht: ein Übergang, also eine Veränderung.

Sterbende Träume
O: Kannst du ein Beispiel nennen?
J: Während sich die Musik in „Tearing Seas“ also in einem alptraumhaften Bereich bewegt, in der Panik einer Traumparalyse, erforscht „The Dreamer“ eine intimere Beziehung zum Tod als eine Möglichkeit, aus diesem Traum, der sich Leben nennt, aufzuwachen; „Dreamside Death“ ist ein scheinbar klareres Beispiel, das erforscht, wie etwas sterben oder sich verändern muss, damit ein Traum stattfinden kann. In „Kaimerah“ geht es ebenfalls um die Vorstellung von etwas Unmöglichem, einem Traum, der nie erfüllt oder erreicht werden kann. Der Zusammenbruch dieser Ideen hat uns schließlich den Namen des Albums gegeben, der indirekt als Konzept in „Broken World“ vorgestellt wurde, und wir dachten, dass es eine angemessene Darstellung dieser chaotischen inneren Auswirkungen ist, dieser implodierenden Wellen, die im Inneren krachen und aufeinanderprallen.

Harmonie
O: Dank des Internets ist die musikalische Zusammenarbeit auch aus der Ferne möglich. Wie seid ihr vorgegangen und wie habt ihr es geschafft, dass die Songs so perfekt miteinander harmonieren?
Alberto: Da ich mit Juan in den letzten Jahren für mehrere Alben zusammengearbeitet habe, haben wir da schon einen guten Arbeitsfluss. Normalerweise hat jemand eine Idee, wir nehmen Demos davon auf und fangen an, Variationen zu schicken, bis wir alle zufrieden sind.
E: Bei diesem zweiten Werk war Juan Escobar der Komponist fast des gesamten Albums. Deshalb denke ich, dass man eine fließende Verbindung zwischen den einzelnen Liedern merkt. Natürlich hat das Internet bei diesem Prozess geholfen, ebenso wie die Möglichkeit, zu Hause aufzunehmen, und die ständige Kommunikation zwischen allen Mitgliedern.

Himmel
O: „Skies“ ist ein besonders herausstechender Song. Was steckt dahinter?
J: In „Skies“ geht es um die Tragödie, diese Veränderung, diesen Tod anzustreben … wie der Sprung in den metaphorischen Tod für einen Traum und das tragische Ergebnis einer vergeblichen Anstrengung, wie es jede Sekunde und jede Minute auf der ganzen Welt geschieht. Der Himmel über uns ist der Ort, an dem die Götter diese Versuche beobachten, diese gewollten Sprünge, die immer wieder scheitern …

Zukunft
O: Wie sieht es mit euren Zukunftsplänen aus?
A: Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Resonanz auf „Imploding Waves“, jetzt wollen wir einfach nur noch live spielen, wir arbeiten hart daran und hoffen, dass wir bald etwas darüber berichten können.

Claudia Zinn-Zinnenburg

Line-up:
Javier Cerda – Gesang
Juan Escobar – Gitarren
Juan Diaz – Bass
Eduardo Poblete – Keyboard
Alberto Atalah – Schlagzeug

Das Album gibt es beispielsweise auf Amazon*

Genieße den Videoclip zu „Skies“ hier:

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