BLONDIE: Vor 45 Jahren – „Parallel Lines“ (Teil 2)

Tränen lohnen sich – Teil 2
Im ersten Teil sprachen wir über die Wahl des Produzenten, in dessen Hände Blondie ihr drittes Studioalbum „Parallel Lines“ legten: Mike Chapman. Heute sehen wir uns die Aufnahmesituationen an. Du hast Teil 1 verpasst? Kein Problem, hier kannst Du ihn nachlesen.
Der Synthesizer fliegt tief
Die Aufnahmen zu „Parallel Lines“ begannen im Juni 1978 in den Record-Plant-Studios in New York. Chapman sah sich mit einer nicht unwesentlichen Herausforderung konfrontiert. Die musikalischen Fähigkeiten von Gitarrist Chris Stein, Bassist Nigel Harrison, Keyboarder Jimmy Destri sowie Drummer Burke waren verbesserungswürdig. Stein war Mike Chapman zufolge zu zugedröhnt, um ordentlich Gitarre spielen zu können, sodass der Produzent ihn stattdessen zum Songwriting ermunterte. Das traf auch auf Destri zu, dessen Begabungen im Songwriting höher einzustufen waren als sein Talent an den Keyboards. Burke hingegen hatte offensichtlich Schwierigkeiten, den Takt zu halten. Während immerhin Frank Infante das Siegel „ausgezeichneter Gitarrist“ von Chapman erhielt, war Bassist Harrison von dem Perfektionismus des Produzenten so frustriert, dass er während einer Aufnahmesession einen Synthesizer nach Chapman warf.
„… auch sehr launisch.“
Im Gespräch mit dem Magazin Sound on Sound erinnerte sich Mike Chapman im Juni 2008 an die besonderen Umstände für die Zusammenarbeit mit Debbie Harry. Die Sängerin war es von den Aufnahmen zu den Vorgängeralben gewohnt, ihre Gesangsaufnahmen in gerade einmal einem Versuch einzusingen. „Debbie ist eine großartige Sängerin und eine großartige Gesangsstilistin, mit einer wunderbar erkennbaren Stimme. Allerdings ist sie auch sehr launisch“, erklärte der Produzent. Um das Beste aus ihr herauszuholen, musste er anders als gewohnt vorgehen: „Als ich Debbie begegnete, lernte ich, wie man es etwas sanfter angehen kann. Die Vocals, die ich aus ihr herausholte, musste ich mir wirklich psychologisch erkämpfen, und wenn ich sie mir jetzt anhöre, erinnere ich mich sehr deutlich an diese Sessions. Es waren harte Zeiten, mit vielen Tränen und stundenlangem Verschwinden im Badezimmer.“
Katrin Hemmerling
Im nächsten Teil ziehen wir ein Resümee des Albums und nehmen uns anschließend die einzelnen Tracks zur Brust.
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Das Album „Parallel Lines“ kannst Du hier hören:
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