Vor 20 Jahren: ASP + BLUTENGEL + SANGUIS ET CINIS + SAMSAS TRAUM im Interview!

ASP + Sanguis et Cinis + Samsas Traum + Blutengel

Vom Geist der Zusammenarbeit – Teil 5

(Das nachfolgende Interview erschien erstmalig in der Orkus!-Ausgabe September 2003)

Vor 20 Jahren realisierte Alexander Kaschte mit Samsas Traum mit dem Album „Tineoida oder: Die Folgen einer Nacht. Eine Gothic-Oper in Blut-Moll“ eine Szenemusiker-Zusammenarbeit der Extraklasse. Wir blicken zurück und setzen das Interview mit ihm, Asp, Blutengel und Sanguis et Cinis fort. Was sahen die Künstler damals in 20 Jahren, also „jetzt“? Das ergründen wir im letzten Teil.

Asp: „Ich glaube, wenn man mit dem Geist noch dahinter steht, kann man das in jedem Alter machen. Und wenn sie mich im Rollstuhl auf die Bühne rollen, ich will das!“

Orkus: Könnt ihr euch vorstellen, in 20 Jahren noch Musik zu machen, und wenn ja, die Musik, die ihr jetzt macht?
Asp: Ich kann gar nichts anderes empfinden und machen. Es ist deshalb für mich sehr schwierig, irgendwann mit 40 zu sagen, mein Gott, ich bin viel zu fett oder viel zu hässlich, um noch auf der Bühne zu stehen. Das bin ich jetzt schon!
(Schallendes Gelächter der anderen)
Asp: Ich glaube, wenn man mit dem Geist noch dahinter steht, kann man das in jedem Alter machen. Und wenn sie mich im Rollstuhl auf die Bühne rollen, ich will das!
Chris: Ich könnte mir das auch vorstellen, so lange zu machen, bis jemand sagt, dass ich dafür zu alt werde, oder bis ich den Weg auf die Bühne nicht mehr schaffe oder keine Ideen mehr habe. Ich kann es mir aber nicht vorstellen, generell mit Musik aufzuhören, würde mich dann eben auf mein Label konzentrieren oder jüngere Künstler produzieren.

Orkus: Ihr habt meine Frage jetzt immer auch in Bezug auf die Bühne beantwortet. Hängt für euch Musikmachen untrennbar mit Live-Auftritten zusammen?
Asp: Mich hast du jetzt ein bisschen ertappt. Auf der Bühne zu sein ist so ein Wahnsinnskick, das macht süchtig. Die Leute geben einem dort so viel wieder, das hat man nie, wenn man eine Platte produziert hat.
Asp: Mich hast du jetzt ein bisschen ertappt. Auf der Bühne zu sein ist so ein Wahnsinnskick, das macht süchtig. Die Leute geben einem dort so viel wieder, das hat man nie, wenn man eine Platte produziert hat.
Constance: Der direkte Kontakt ist unbezahlbar. Wenn man sieht, wie sich die Leute zur Musik bewegen, wie der Funke überspringt, das kann dir keiner ersetzen. Für mich hat ein Live-Auftritt auch noch viel mehr mit Musikmachen zu tun, als wenn man im Studio ein Album produziert.
Celine: Der Live-Kontakt zu den Fans ist uns auch sehr wichtig, schon allein deshalb, weil die Songs durch die Atmosphäre und die Interaktion mit dem Publikum eine regelrechte Eigendynamik entwickeln.
Alexander: Mir geht es bei der Musik hauptsächlich um das Komponieren und um den Song. Bei mir steht der Tonträger im Vordergrund, weil das Komponieren und das Aufnehmen für mich so ein Prozess von Katharsis ist. Es geht mir um dieses Gefühl, das auszudrücken und das irgendwie aus mir herauszuholen.

Orkus: Weil es hier gerade so wahnsinnig warm ist, zum Abschluss die Frage nach euren Sommerplänen.
Chris: Wir werden auf allen großen Festivals vertreten sein, auch außerhalb Deutschlands. Ich werde mich außerdem ins Studio zurückziehen und dort weiter an meinen Projekten arbeiten.
Celine: Wir stecken mitten in den Vorbereitungen für die Präsentation unseres neuen Albums.
ASP: Ich habe ja immer mehr Pläne, als ich eigentlich verfolgen kann. Da ist zum einen die „Zusammenkunft“ zu organisieren, außerdem ist ganz dringend das „Schattenbraut“-Comic an der Reihe. Viele weitere Songs warten schon darauf, geschrieben zu werden, und ich möchte noch ein weiteres musikalisches Projekt beginnen.
Alexander: Ich werde hoffentlich so oft ich kann ins Ausland fahren und ein bisschen Zeit am Meer verbringen. Aber auf keinen Fall arbeiten.

Interview: Axel Schön, Christian Hector
Text: Axel Schön
Fotos: Jens Howorka
Layout und Bildbearbeitung: Ingo Römling

Die Nostalgie-Rezension von „Tineoidea“ kannst Du hier nachlesen:

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