Einstimmung aufs Wochenende: So war das M’ERA LUNA 2023!

MMera 2024 Haupt

12.–13.08.2023

August ist M’era-Luna-Zeit! So war es natürlich auch in diesem Jahr selbstverständlich für viele Fans der schwarzen Szene mit Kind und Kegel zum Flugplatz in Hildesheim Drispenstedt zu reisen und ein fulminantes Wochenende voller Live-Musik, Spaß und Völlerei zu erleben.

Die meisten reisten bereits am Freitag an, um sich ein gutes Plätzchen auf dem Campingplatz zu sichern und sich, so lange der Vorrat noch nicht gänzlich ausgeschöpft war, mit Festival-Merch für das eigene Wohl oder für die Lieben zu Hause einzudecken. Für genug Ess- und Trinkbares wurde zum Glück ebenfalls schon gesorgt, so dass dem berühmten Anlegerbier nichts im Wege stand, bevor man entweder den ersten Lesungen lauschen und sich anschließend im Disco-Hangar die Füße wund tanzen konnte oder einfach frühzeitig ins jeweilige Schlaflager ging, um am nächsten Morgen ausgeschlafen den ersten Festivaltag zu starten.

Dieser begann zu einer moderaten Uhrzeit um 11:00 Uhr mit Antiage oder für die, die es elektronischer mögen, 20 Minuten später auf der Club Stage mit Intent:Outtake. Tanzwut kündigten bei ihrem Auftritt auf der Main Stage um die Mittagszeit herum an, wenig geschlafen und viel getrunken zu haben, was ihrer Show aber keinen Abbruch tat und die darauffolgenden Jungs von Megaherz rockten ordentlich die Bühne, wobei sie nebenbei erwähnten, mit ihrer neuen Scheibe angereist zu sein. Für die Mode-Interessierten fand dieses Jahr wieder die Gothic-Fashion-Show im Disco-Hangar statt, bei der es viele neue und fantastische Kreationen zu bewundern gab, die es zu großen Teilen auf dem Gelände in der Gothic-Fashion-Town zu erwerben gab. Nach der Modenschau starteten L’Âme Immortelle ihre emotionale Darbietung auf der Hauptbühne, bevor Joachim Witt mit seiner einnehmenden Erscheinung und ein paar Songs aus ‚Bayreuth 1‘ im Gepäck das Publikum zum Toben brachte. Als besonderer Gast war Peter Heppner zur Unterstützung beim Klassiker „Die Flut“ am Start, der seinen eigenen Auftritt allerdings erst am darauffolgenden Sonntag haben sollte. So viele große Namen beehrten das Publikum noch an diesem Samstag. Wie Project Pitchfork, die ein wahres Hit-Feuerwerk aufflammen ließen, Solar Fake, die auf der Club Stage mit ihren Synthpop-Klängen überzeugten, In Extremo und last but not least Ville Valo, der Headliner des Tages, der uns alle mit HIM-Klassikern in Erinnerungen schwelgen ließ.

Den Sonntag eröffneten Dragol auf der Main Stage, die kurz zuvor noch den Newcomer-Wettbewerb gewonnen hatten.

Es folgten Highlights wie Eisfabrik und She Hates Emotions, die auf der Club Stage ihren ersten Festival-Auftritt begangen, was Sänger Chris Pohl stolz verkündete. Letzte Instanz, The 69 Eyes und natürlich Peter Heppner, den man am Vortag bei Witt begrüßt hatte, beehrten die Hauptbühne. Das Line-up von diesem Jahr hatte es in sich. Wer sich bei den leicht schwülen Temperaturen kurz noch mehr aufheizen und beim letzten Song direkt wieder mit einer kühlen Kunstblut-Dusche abkühlen wollte, konnte das bei dem durchaus starken Auftritt von Agonoize tun oder fast zeitgleich zu Subway to Sally ausgelassen tanzen. Mono Inc. und Hocico ließen die Zuschauer kurz nochmal richtig abgehen, bevor die Headliner des Sonntags, Within Temptation, alle mit der unfassbaren Stimme von Frontfrau Sharon den Adel tief im Herzen berührten und die Teilnehmer des Festivals mit einem lachenden, weil es so schön war, und einem weinenden, weil jetzt alle wieder warten müssen, Auge in die Nacht entließen.

Fabienne Wiedmann